Meinung WZ-Kommentar zum Thema Straßenverkehrsordnung: Spielraum will genutzt sein
Wuppertal · Mehr Spielraum - wenig Änderungspotenzial.
Die B 7 ist für den Verkehrsdezernenten sakrosankt: Es darf nicht daran gerüttelt werden, dass die Bundesallee eine Strecke ist, die den zügigen motorisierten Individualverkehr zum Zweck hat. Querende Fußgänger ebenso wie Radfahrer sind dabei eine Randerscheinung. Daran wird sich auch mit der neuen Freiheit in der Straßenverkehrsordnung nichts ändern, wenn man Frank Meyer so zuhört. Sein Enthusiasmus, dass sich nun wirklich viel ändert im Straßenverkehr, hielt sich im WZ-Gespräch in Grenzen. Große Umwälzungen zugunsten von Fußgängern, Rollstuhlfahrern und Verkehrsteilnehmern, die sich mit einem Kinderwagen durch den Verkehr bewegen müssen, sieht er damit noch nicht auf Wuppertal zukommen. Schließlich wisse man auch noch nicht, wie die Verwaltungsvorgaben am Ende aussehen werden. Und die örtliche Politik will und soll schließlich auch ein Wörtchen mitreden. Wie viel Änderungspotenzial das dann haben wird, hat man in der vergangenen Jahren gesehen. Wenn selbst Rettungsarzt und Feuerwehr mancherorts in Wuppertal nicht mehr durch die voll geparkten Straßen kommen und das in der Stadtpolitik kein nachhaltig wirkender Aufreger ist, wird etwas mehr Spielraum bei der Straßenverkehrsordnung auch nicht für neue Herangehensweisen im Wuppertaler Verkehr sorgen. Der Mut dazu lässt sich nicht verordnen.