Meinung WZ-Kommentar zur Zahl der Empfänger in Wuppertal: Steigerung unter dem Schnitt

Wuppertal · Es ist keine Überraschung, dass die Zahl der Menschen in dieser Stadt, die zusätzlich Wohngeld erhalten, seit mit dem Bürgergeld Anfang 2023 das neue Wohngeld-Plus eingeführt wurde, angestiegen ist.

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Foto: Olaf Kupfer/Michael Hollmann

Auch deutlich, bislang sind es doppelt so viele wie vor der Reform. Überraschend ist vielmehr, dass es in Wuppertal weniger sind als im Landesschnitt. Schon zuvor war in allen Bedarfsprognosen errechnet worden, dass rund 75 Prozent mehr Menschen als zuvor in dieser Republik Wohngeld erhalten dürften. Davon ist Wuppertal tatsächlich noch ein gutes Stück entfernt.

Und man muss fast davon ausgehen, dass das nicht an einer plötzlich verbesserten Sozialstruktur in dieser Stadt liegt, die hohe Arbeitslosigkeit aufweist, sondern an zwei anderen möglichen Missständen: Entweder liegen in der Wohngeldstelle noch viele Anträge unbearbeitet auf den Schreibtischen. Oder aber viele Wuppertalerinnen und Wuppertaler haben noch gar nicht erfasst, dass sie die im Schnitt rund 360 Euro vom Staat monatlich erhalten können – und sie dementsprechend auch gar nicht beantragt. Oder sie haben bürokratische Bedürfnisse nicht erfüllt. Dabei kann sich sogar ein Wechsel vom Bürgergeld ins Wohngeld für jene lohnen, die ihr Gehalt mit dem Bürgergeld lediglich aufstocken.