Meinung WZ-Kommentar zur Auflösung der Grünen Jugend in Wuppertal: Wohin zieht es die Jugend?

Wuppertal · Mut kann den Wuppertaler Grünen machen, dass sie viele junge Leute in ihren Reihen weiß.

bernhard.romanowski@wz.de

Foto: WZ/Alina Komorek

Es ist wahrlich schwieriges Fahrwasser, in dem sich die Grünen befinden, insbesondere nach den Wahlschlappen im Osten Deutschlands. Und offenbar kommen noch schwerere Zeiten auf sie zu. Der Rücktritt des Bundesvorstands wird von vielen Beobachtern als Zeichen dafür gedeutet, dass die Partei sich auf einen Kurs begibt, der von Robert Habeck diktiert wird und bei dem linke Positionen und streng ökologische Zielsetzungen eher nicht priorisiert werden dürften. Da macht die Grüne Jugend vielerorts nicht mehr mit. Insbesondere die Konzessionen der Mutterpartei beim Asylrecht und Klimaschutz sind für viele der jungen Leute nicht tragbar. Auch in Wuppertal ist diese Kritik hörbar, wie sie Milena Kamp äußert. Mut kann den Wuppertaler Grünen indessen machen, dass sie viele junge Leute in ihren Reihen weiß. Am Beispiel von Denise Frings zeigt sich, dass sie hier in der Stadt auch schon früh in politische Verantwortung gebracht werden – Frings ist mit ihren 25 Jahren immerhin Sprecherin einer der drei maßgeblichen Fraktionen im Stadtrat. Doch Truse und ihre Kreisverbandskollegen wissen, dass sie die Entwicklungen bei der Jugend genau im Blick haben müssen. Denn wenn die jungen engagierten Leute fernbleiben, ist die Frage, wo sie sich stattdessen engagieren – und was man tun muss, um politisch interessanter für sie zu werden.