Grüne Jugend in Düsseldorf stellt klar „Wir bleiben!“

Düsseldorf · Es bebt bei den Grünen auf Bundesebene: Die Vorstände der Partei traten zurück, der Bundesvorstand der Grünen Jugend verlässt sogar die Partei. In Düsseldorf gab es darauf jetzt eine deutliche Reaktion.

Paul Pansky ist Sprecher der Grünen Jugend in Düsseldorf.

Foto: Paul Pansky

Die Grüne Jugend in Düsseldorf hat nach dem Rücktritt des Bundesvorstands klar Stellung bezogen: „Wir bleiben!“ schrieben die Sprecherin Franziska Drozdzynski und der Sprecher Paul Pansky kurz und trocken bei Instagram. Außerordentlich viel Zuspruch gab es für diese Nachricht im Vergleich mit den sonstigen Posts der Jugendorganisation.

Drozdzynski und Pansky führten zudem aus: „Wir halten die Entscheidung des Bundesvorstands für falsch.“ Dessen zehn Mitglieder hatten am Mittwoch für Aufsehen gesorgt, weil sie nicht nur ihren Rücktritt bekannt gaben, sondern auch ihren Parteiaustritt. Sie wollten nun nach eigenen Angaben eine „neue, linke Jugendorganisation“ gründen.

Pansky sagt im Gespräch, dass so allerdings auch der Weg für einen Neustart frei sei, was er positiv sehe. Die Nachricht vom Rücktritt am Mittwoch habe sich intern „wie ein Lauffeuer“ verbreitet, noch bevor sie öffentlich wurde.

Lob für die Zusammenarbeit
auf kommunaler Ebene

Ihm selbst sei es dann wichtig gewesen, schnell eine Reaktion vorzubereiten. Der Grund für diesen Schritt: „Hier gibt es auf kommunaler Ebene ein hervorragendes Beispiel für die Zusammenarbeit von Jugend mit Mutterpartei.“

Pansky nennt als Beispiel die aufgestellten Forderungen der Grünen Jugend für den Kommunalwahlkampf in Düsseldorf. Konstruktives Feedback habe es da vom Kreisverband gegeben. Die Forderungen haben es übrigens in sich: Tempo 30 in der ganzen Innenstadt, 50 Kilometer neue Radwege pro Jahr, rechte Fahrspuren in Radwege verwandeln, wenn kein abgetrennter Radweg vorhanden ist, 10 000 zusätzliche sozial geförderte Wohnungen bis 2030 und so weiter.

Kritik gibt es an
der Migrationspolitik

Pansky sieht die Regierungsarbeit der Grünen allerdings auch kritisch. Diese Perspektive sei bei der Grünen Jugend weit verbreitet. Pansky nennt vor allem die Migrationspolitik, zu der es auch einen kritischen offenen Brief von der Basis gegeben habe. „Ich finde, Flucht und Migration kann man nicht bekämpfen und verwehren. Entscheidend ist der menschenwürdige Umgang mit denen, die kommen.“

In der Landeshauptstadt Düsseldorf sei ihm bei der Grünen Jugend niemand bekannt, der jetzt die Grünen verlassen wolle. Pansky plädiert auch vielmehr dafür, konstruktive Kritik an der Parteiführung zu üben, um damit auf eine Kurskorrektur hinzuwirken und grüne Kerninhalte zu erhalten.

Klar ist für ihn dabei auch: „Eine Jugendpartei muss fordernd sein.“