Meinung WZ-Kommentar zur Gewalt gegen Rettungskräfte: Rettungskräfte in Not
Wuppertal · Feuerwehrleute und Polizisten gehören neben Ärzten sowie neuerdings Alten- und Krankenpflegern nach wie vor zu den angesehensten Berufen.
Ihnen gemein ist, dass sie Menschen helfen. Auf ihre ganz eigene Weise. Oft retten sie sogar Leben. Sie tragen eine hohe Verantwortung, ihre Tätigkeit ist mit psychischer Belastung verbunden. Ihnen gebührt Respekt. Das jedoch scheint keineswegs selbstverständlich zu sein, wie die aktuelle Statistik der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung zeigt und deshalb in einer Kampagne die Einsatz- und Rettungskräfte hervorhebt. „Wer uns angreift, riskiert, dass am Ende niemand mehr da ist, der hilft“, lautet ein Zitat der Plakataktion. Wer sich die Statistik anschaut, weiß warum. Beleidigung, Bedrohung, Widerstand. Ein Drittel der Einsatzkräfte erlebt im Straßenverkehr sogar die Androhung: „Ich fahr dich um!“ Von Gaffern mal ganz abgesehen, die jeden Unfall als Ereignis betrachten und mittlerweile – ohne darüber nachzudenken, ob dies überhaupt angemessen ist – Bilder in den Sozialen Netzwerken posten oder gleich ein Video drehen. Auch wenn die Zahlen in Wuppertal im Vergleich zur Gesamtzahl der Einsätze gering sind, weisen die Betroffenen darauf hin, dass es sich nicht um Ausnahmen, sondern ein Alltagsproblem für die Rettungskräfte handelt. Es mag eine Phrase sein, aber sie hat Gültigkeit: Die Wunden heilen nach einer Zeit, die Seele nicht.