Wuppertal WZ—Mobil: Bürger ärgern sich über die Straßenreinigung

Die Stadt will für sauberere Straßen sorgen. Merken die Bürger das? Am WZ—Mobil am Werth haben wir unsere Leser gefragt.

Achtlos entsorgte Verpackungen empören viele Bürger.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Wie sauber sind Wuppertals Straßen? Und wie sauber ist es bei Ihnen vor der Tür? Der Eigenbetrieb Straßenreinigung hat kürzlich die Reinigungsklassen einiger Straßen geändert — was auch zu teils höheren Gebühren für betroffene Anwohner geführt hat. Wir wollten von den Lesern wissen: Merken Sie etwas von den Bemühungen der Stadt?

Wolfgang Ellinghaus findet die Bemühungen in Ordnung. „Aber durch parkende Autos können die Kehrwagen nicht so reinigen, wie sie wollen. Da ist jeder Bürger gefragt, selbst nachzuarbeiten.“ Außerdem sollte jeder darauf achten, dass die Straßen sauber sind und bewusster mit der Müllentsorgung umgehen, findet er. „Die Kosten für die Straßenreinigung sind meines Erachtens angemessen.“

Zugeparkt ist es auch bei Heidi und Gerd Menke aus Oberbarmen. „Die Straßenreinigung ist nur eingeschränkt möglich“, beklagt Gerd Menke. Dafür machten aber die Anwohner auch selbst sauber. „Eigentlich ist die Straßenreinigung nicht nötig, aber die Stadt will nicht darauf verzichten.“ Nur eines ärgere ihn: Dass die Müllabfuhr seit der Umstellung einen Tag nach der Kehrmaschine komme. Da bleibe doch mal etwas liegen.

Das gleiche Problem sieht auch Monika Reinhartz aus Wichlinghausen. Bei ihr komme die Müllabfuhr eine halbe Stunde nach der Kehrmaschine. „Sollen die Müllmänner keine dreckigen Füße bekommen?“, fragt sie. Martin Bickenbach vom Eigenbetrieb Straßenreinigung sagt ihr, das sei unschön, aber die ESW arbeite daran, das besser zu koordinieren. „Das werden wir aber nicht überall hinkriegen“; gab er zu.

Hildegard Riederer besitzt ein Grundstück in Barmen: „Plötzlich erhielt ich eine Rechnung über 115 Euro. Auf Nachfrage teilte man mir mit, dass die Kosten dadurch so gestiegen sind, weil mein Grundstück einsehbar ist. Der Kehrwagen kann aber noch nicht einmal richtig säubern, und von Hand wird auch nichts nachgebessert. Daher werde ich über die Ergebnisse sicher nicht jubeln.“

Gerti Kämper sagt: „Natürlich könnten die Straßen sauberer sein. Oft liegt es aber auch an den Menschen, die den Müll verursachen. Käme die Stadt ihren Pflichten richtig nach, wäre Wuppertal so sauber wie viele andere Städte es sind. Für mich sind die Kosten im angemessenen Rahmen.“

Georg Leisse ist erst vor einem Jahr aus Köln nach Wuppertal gezogen. Er wohnt in Wichlinghausen und sieht „kein Problem — außer Hundehaufen.“ Generell meint er, sei es in Köln-Nippes dreckiger gewesen als hier. Aber er sieht das locker: „So ist das eben in einer Großstadt.“

Antonella Fersini ärgert sich über die neue Klassifizierung ihrer Straße und die damit verbundenen höheren Kosten für die Straßenreinigung: „Ich habe nicht darum gebeten, dass jetzt zweimal pro Woche gekehrt wird und bin auch vorher nicht darüber informiert worden“, ärgert sie sich. „Außerdem haben die Kehrwagen keine Möglichkeit, dort, wo wir wohnen, zu reinigen. Wir machen immer selbst sauber.“