„Zahl der Verstöße liegt dort im Rahmen“

Die Stadt nennt andere Werte, als im Gutachten auftauchen.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Eins steht fest. „Die Anlage an der Südstraße/Viehhofstraße gehört neben der an der Schützenstraße/Carnaper Straße zu den am häufigsten auslösenden Rotblitzern im Stadtgebiet“, betätigt Stadtsprecherin Martina Eckermann. Aber: Im Vergleich unter den insgesamt 16 Blitzern und den unterschiedlichen Durchfahrtzahlen lägen die Werte im Rahmen. „Jeder weiß, dass es dort auch besonders viel Verkehr gibt, gerade momentan durch die Sperrung der B 7.“

Um überhaupt geblitzt zu werden, müssten zwei Kontaktschleifen ausgelöst werden. „Fahrer, die noch abbremsen, aber dann über die Linie kommen und wieder zurückrollen, werden so zum Beispiel nicht erfasst.“ Im Schnitt blitze es an der Kreuzung pro Monat trotzdem immerhin 450 Mal — nur etwa ein Drittel der Fälle werde aber auch geahndet. Dass das Gutachten auf gut 1000 „Blitze“ in nur einem Monat komme, kann sich Eckermann nicht erklären. 2014 hätten die 16 Anlagen stadtweit insgesamt 13 880 Mal ausgelöst — 4335 Mal habe es ein Verfahren gegeben.

Wer kommt aber davon? Zum Beispiel fielen Rettungswagen, die im Einsatz über Rot fahren, natürlich raus, erklärt die Stadtsprecherin, oder auch Autos, die genau im Wechsel von Gelb auf Rot noch drüber fahren. Für die Strafe ist entscheidend, ob die Rotphase schon länger als eine Sekunde andauert (200 Euro Bußgeld/zwei Punkte/ein Monat Fahrverbot) oder noch nicht (90 Euro/ein Punkt). „Das Verhältnis liegt bei etwa 45 zu 55 Prozent“, so Eckermann. Wie oft die Ampel aber schon länger als fünf Sekunden Rot anzeigt, darüber gebe es keine Aufzeichnungen.

Dass die Stadt die Situation an der Kreuzung offenbar auch alles andere als optimal sieht, zeigt aber wohl die schnelle Änderung. Doch auch wenn es in Zukunft seltener blitzen sollte, sagt Johannes Blöser: „Der Blitzer bleibt stehen.“ est