Zeckenbisse: In Wuppertal gibt’s fast keinen Impfstoff mehr

Hirnhautentzündung: Großhändler können kaum noch liefern.

Wuppertal. In Wuppertal scheint es derzeit kaum noch Impfstoff gegen die durch Zeckenbisse übertragene Hirnhautenzündung zu geben. Nach Recherchen der WZ haben die Apotheken in der Stadt kaum noch Impfampullen - und bekommen auch keinen Nachschub. Übereinstimmend hat das Verkaufspersonal erklärt, dass die Lieferanten Engpässe haben. Wer sich also derzeit gegen Zeckenbisse impfen lassen möchte, der muss offensichtlich warten. Auch in Remscheid und dem Kreis Mettmann ist der Impfstoff ausgegangen.

Die Verkäuferin der Tannenberg-äApotheke in der Friedrich-Ebert-Straße erklärte auf Nachfrage, dass sie gerade noch fünf Ampullen mit dem Impfstoff gegen die gefährliche Krankheit hat. Ihre Versuche, für Nachschub zu sorgen, sind gescheitert.

Nach gravierender ist der Mangel in der Apotheke am Alten Markt. Dort gibt es nach Auskunft des Verkaufspersonals gar keinen Zecken-Impfstoff mehr, obwohl die Kunden regelmäßig nachfragen. Auch dort sind Versuche nachzubestellen fehl geschlagen. Wann wieder Nachschub kommt, ist unklar.

Das gleiche Bild in der Schwanen-Apotheke auf dem Werth 38. Keine Ampullen mehr auf Lager, allerdings ist dort auch die Nachfrage geringer.

In der Hirsch-Apotheke fragen die Kunden ebenfalls umsonst nach dem Impfstoff - es ist keiner mehr da. In der Markt-Apotheke wartet Inhaber Ahmad Khosravi auf Nachschub. "Wir stehen beim Großhandel auf der Warteliste", sagt er. Auch in seiner Apotheke herrscht Mangel. Khosravi weiß: "Die Nachfrage ist riesig."

Eine Apotheke hatte gestern noch Impfstoff. Der Inhaber möchte jedoch nicht den Namen seiner Apotheke in der WZ genannt haben, weil er befürchtet, sofort leer gekauft zu werden. Sein Impfstoff, so die Aussage, sei für die Patienten einer Praxisgemeinschaft reserviert.

"Jeder der in den Wald geht, der meint plötzlich, dass er sich impfen lassen muss", sieht Maria Sichelschmidt die Ursache für den Impfstoffmangel im Verhalten der Menschen. Sie spricht für den Apothekerverband Nordrhein und sieht "Hysterie" im Verhalten der Bürger, denn weder Wuppertal noch Remscheid seien Risikogebiet. Nach unbestätigten Berichten soll es im Juni neuen Impfstoff geben.