Zimmer sind zur Einrichtung bereit
Der Umbau im künftigen Post Boutique Hotel am Platz am Kolk nimmt Formen an. In der Bar sollen sich auch Wuppertaler treffen.
Noch sind es nüchterne Trockenbauwände, es fehlen Teppiche, Tapeten und Möbel. Doch mit etwas Fantasie kann man sich die Zimmer im künftigen Post Boutique Hotel schon vorstellen. Anke Hartmann und Arnt Vesper, die künftigen Hotelbetreiber, erläutern die vielen Details, mit denen sie das Haus zu etwas Besonderem machen wollen.
Einige gelbe Fenster sind bereits ausgewechselt, die anthrazitfarbenen Flügelrahmen lassen viel Licht in die Räume. Mit einer Vierfachverglasung zur Straße hin bleiben die Geräusche der Stadt jedoch draußen — auch Wände und Estrich seien mit Schallschutz auf höchstem Niveau versehen, betont Arnt Vesper. Sie verweisen auf die drei Meter hohen Decken und Rundungen in den Zimmern an den Gebäude-Enden. Das werden Appartements für Langzeitgäste.
Grau und Messing werden die herrschenden Farben sein, der Stil orientiert sich an dem der 20er/30er Jahre, der Entstehungszeit des Hauses. „Art déco, modern interpretiert“, erklärt Anke Hartmann. Alles sei „mit Liebe“ ausgesucht. Sie hat das Design mit einer Agentur entworfen.
Ihr Händchen für Einrichtungen sei auch Anstoß für das Hotel gewesen, erzählt das Paar. Anke Hartmann habe ihr Golfhotel in Sprockhövel umgestaltet, woraufhin Gäste vorschlugen, sie solle doch „so etwas“ auch in Wuppertal machen. Also hätten sie sich auf die Suche gemacht, berichtet Arnt Vesper. „Wir haben wahnsinnig viele Objekte angesehen.“ Bis sie vom Verkauf des Postgebäudes hörten und mit dem neuen Besitzer Cosimo GmbH einig wurden. Sie schlossen einen 20-Jahre-Mietvertrag, das Unternehmen baut das als Denkmal geschützte Haus nach ihren Wünschen um. Im November soll das Hotel mit 73 Zimmern eröffnen.
Noch vor dem Buchungsstart im Juni hätten sie schon viele Anfragen, sagt Arnt Vesper. „Das Design spricht uns an“, zitiert er Anrufer und sagt: „Das zeigt uns, dass wir es richtig gemacht haben.“ Zur Erinnerung an die Post werden in der Einrichtung Motive wie Briefmarken oder Posthörner auftauchen, Originalgegenstände wie ein Postsack oder Uniformteile ausgestellt.
Ansprechen will das Paar Geschäftsreisende und Touristen. Das Haus sei kein Tagungshotel — dafür gebe es das Golfhotel. Für Vorträge oder Empfänge könne aber das Rex-Kino gemietet werden, mit dem sie kooperieren. Daher wird die Bar in der Hotel-Lobby auch „Rex-Bar“ heißen.
Die Bar im linken Bereich des Erdgeschosses soll auch Wuppertaler anlocken: „Morgens für ein Croissant, mittags für einen Salat und abends auf einen Drink“, so Vesper. Gäste und Besucher sollen sich mischen: „Das soll ein lebendiges Haus werden.“ Ein großer Bildschirm soll über Zug-Abfahrten und Veranstaltungen informieren, Fenster bis zum Boden sollen den Raum zum Platz hin öffnen. „Das wird wie ein offenes Wohnzimmer“, sagt Anke Hartmann. Das passe gut zur Entwicklung des Viertels, in dem sich bereits neue Gastronomie-Betriebe angesiedelt haben, ist sie überzeugt.
Bezirksbürgermeister Hans Jürgen Vitenius (SPD) lobt: „Ich bin mit der Nutzung richtig zufrieden. Ein Hotel im Stil der 20er Jahre — so etwas haben andere Städte nicht.“ Er sieht das ebenfalls als Teil der Weiterentwicklung der östlichen Innenstadt Elberfelds. „Spätestens wenn das Pina Bausch-Zentrum eröffnet“, werde die Hofaue ins Blickfeld rücken, dann entstünden hier weitere Gastronomie und neue Büros.