Corona-Pandemie Zoo, Museum und Sporthallen: Stadt Wuppertal gibt Zeitplan für Öffnungen bekannt

Wuppertal · Trotz der Erlaubnis des Landes geht die Stadt Wuppertal bei der Lockerung der Corona-Maßnahmen vorsichtig vor. Jetzt gibt es einen Zeitplan für Zoo, Museum und Sporthallen.

Bis zu 1000 Personen dürfen ab dem 18. Mai wieder zeitgleich den Zoo besuchen.

Foto: picture alliance/dpa/Ina Fassbender

Seit der Sitzung des Krisenstabs der Stadt Wuppertal am Freitag steht fest: Der Grüne Zoo Wuppertal wird ab Montag, 18. Mai, unter Auflagen wieder geöffnet. Ebenfalls unter Auflagen öffnen das Von der Heydt-Museum am 19. Mai und die Engels-Ausstellung in der Kunsthalle Barmen am 15. Mai. Die Sporthallen in der Stadt dürfen bereits ab dem 11. Mai wieder genutzt werden.

Wuppertal bereitet sich auf eine weitere Phase des Neustarts vor. In der kommenden Woche tritt ein ganzes Paket von Lockerungsmaßnahmen in Kraft. Das betrifft nicht nur städtische Einrichtungen, sondern auch den Einzelhandel und die Gastronomie, wo Auflagen zum Schutz vor der Verbreitung des Coronavirus wegfallen oder nur noch in abgeschwächter Form gelten.

Der Zoobesuch wird nur mit Voranmeldung möglich sein

Für den Zoobesuch wird eine Online-Voranmeldung erforderlich sein, die von der Stadt in der kommenden Woche freigeschaltet wird. Beim Kartenkauf werden Zeitfenster vormittags und nachmittags angeboten. Diese Regelung soll garantieren, dass sich nicht mehr als 1000 Personen auf dem Zoogelände befinden und sich keine Schlangen vor den Kassen bilden. Info: www.zoo-wuppertal.de

Die große Ausstellung „Friedrich Engels - Ein Gespenst geht um in Europa“ im Haus der Jugend in Barmen öffnet am 15. Mai.

Das Von der Heydt-Museum öffnet am 19. Mai wieder seine Türen. Zunächst ist die Werkschau zu Hannsjörg Voth, „Zu Lande und zu Wasser“ zu sehen, die noch vor der Schließung im März im Mezzanin fertiggestellt wurde, aber nicht mehr eröffnet werden konnte. Am 26. Mai folgt dann „Mehr : Wert“, die die Sammlungen des Hauses und der Stadtsparkasse im Dialog zeigt, die derzeit im ersten Stock aufgebaut wird.

Am 16. Juni schließlich öffnet die Sammlungspräsentation „An die Schönheit“ im obersten Stockwerk. Das Sicherheitskonzept umfasst Abstandsregelungen, Mundschutzpflicht, Desinfektionsmittelnutzung und ein spezielles Wegeleitsystem (Einbahnstraße). Es wird darauf geachtet, dass sich immer nur eine bestimmte Anzahl Besucher auf einer Etage aufhält. Tickets können online und an der Kasse erworben werden. Die Öffnungszeiten werden leicht geändert: Unter der Woche ist Einlass stets erst ab 14 Uhr.

Direktor Roland Mönig, der am 1. April seinen Posten antrat, genießt das „wunderbare Gefühl“, dass die anderthalb Monate des Wartens enden, „dieses wunderbare Haus, diese Schatzkiste“ für ihn und das Publikum geöffnet werden darf. Dass die Türen so lange geschlossen waren, habe die Stimmung schon getrübt. Freilich müssen eine Eröffnungsfeier, Führungen, Workshops, alle Formate, die mit Gruppen verbunden sind, vorerst unterbleiben. Die begonnenen digitalen Angebote sollen deshalb weitergeführt und Themen der Ausstellung(en) dort behandelt werden.

Der Skulpturenpark Waldfrieden, der samt Ausstellungshallen bereits wieder geöffnet ist, kündigt unterdessen seine nächste Schau an: Am 11. Juni präsentiert er Sean Scully, dessen Werke Corona bedingt nicht alle fertig oder vor Ort sein und deshalb sukzessive gezeigt werden. Alle Veranstaltungen freilich unterbleiben, an einem Wandelkonzert im Spätsommer wird gebastelt.

Die Stadt will ihren Bürgerservice erweitern. Im Einwohnermeldeamt stapeln sich aktuell 5000 Personalausweise, die ab der nächsten Woche im Foyer des Opernhauses abgeholt werden können. Einzelheiten zu den Abholzeiten gibt die Stadt noch bekannt.

Bereits vor der Sitzung des Krisenstabs am Freitag war klar, dass es nicht mehr um Richtungsentscheidungen, sondern um Steuerungsmaßnahmen geht. Bund und Länder hatten am Mittwoch das Fenster weit aufgemacht, als sie sich nach vorherigen Alleingängen der Bundesländer zumindest formell auf ein gemeinsames Konzept einigten.

Dieses Konzept sieht einen Sicherungsmechanismus vor. Sollten 50 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt wie Wuppertal auftreten, muss dies dem Robert-Koch-Institut gemeldet werden und nachgebessert werden.

Bei vollem Betrieb der Kitas wird das Personal kaum ausreichen

Johannes Slawig, Leiter des Krisenstabs der Stadt Wuppertal, hält es für ausgeschlossen, dass bundesweit Meldungen verzögert oder taktisch erfolgen könnten. „Das kann sich kein Leiter eines Krisenstabes leisten. Ich halte dies für undenkbar. Die Gesundheitsämter berichten über die Zahl der Fälle an die Krisenstäbe, die sie pflichtgemäß weiterleiten“, sagt Johannes Slawig.

Sollte sich die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf dem Stand der letzten drei Wochen bewegen, dann werden weitere Maßnahmen auf Dauer gelockert werden können: Bis zu acht Personen dürfen laut Aussage von Slawig wieder an Trauungen teilnehmen, wenn das Abstandsgebot gewahrt bleibt. Bis zu 25 Menschen sind bei Trauerfeiern und Bestattungen erlaubt.

Die stufenweise Öffnung der Kitas bereite der Stadt in den ersten Stufen keine Probleme. „Bei vollem Betrieb könnte es zu personellen Problemen kommen, da Erzieherinnen aus Altersgründen oder aufgrund von Vorerkrankungen ausfallen werden“, sagt Johannes Slawig.