Feierlichkeiten Zweistein-Fest: Klassiker lockt in die Aue
Wuppertal · Die Veranstaltung punktet mit Bewährtem: Trödel, gutem Essen und Musik.
Das Zweisteinfest avanciert zum Klassiker. „Es ist alles so wie immer, weil das eben beliebt bei den Leuten ist“, sagte Zweistein-Betreiber Kay Hoffmann. Schon lange vor dem offiziellen Beginn lief der Trödelverkauf in der Aue auf Hochtouren. Ab halb neun morgens wurden die ersten Verkaufsstände aufgebaut. Auch einige engagierte Käufer hatten sich vor dem offiziellen Beginn des Straßenfestes versammelt, um die besten Schnäppchen abzugreifen.
„Um halb zwölf hatte ich meine Ausgaben wieder drin“, erklärte Straßenverkäufer Markus Lehmitz, der eine große Auswahl an Fußball-Fanschals zu bieten hatte. Stolz betonte er, dass er davon sogar mehr als 100 Stück besessen habe. „Zwar gehen die Schals kaum weg, aber der Verkauf am Stand ist trotzdem enorm lukrativ.“
Über den ganzen Tag hinweg strömte ein bunt gemischtes Publikum am Café vorbei. Zwischen Sophienstraße und Robert-Daum-Platz sah man viele Familien mit kleinen Kindern, ältere Pärchen und junge Freundesgruppen. Wie viele Menschen das Fest besucht hatten, dass konnte auch Kay Hoffmann aufgrund der hohen Fluktuation nur mit etwas Spaß beantworten: „Garantiert sind es so zwischen 600 und 2000 Besucher.“
Die Gäste konnten an 51 Ständen von ausschließlich privaten Anbietern herumstöbern. „Wie in jedem Jahr waren die Stände sehr schnell vergeben“, so Hoffmann. Einige Tage vor dem Straßenfest konnte man die Parzellen während der Öffnungszeiten im Zweistein erwerben. Für 12,50 Euro hab es eine Parzelle von drei Metern.
Auch die Außengastronomie bot ein vielfältiges Angebot. Neben einer großes Getränkeauswahl durften auch die altbekannten Zweistein-Burger — mit und ohne Fleisch – nicht fehlen. Passend zum 14-jährigen Bestehen standen im Café vierzehn verschiedene Kuchen und andere Kleinigkeiten zum Naschen zur Auswahl.
Abwechslungsreich war auch das Bühnenprogramm, das um 13.30 Uhr begann. Neben alten Bekannten wie der Sambagruppe Limão Fatal, präsentierten auch Newcomer ihr Bühnenprogramm. Vinku, mit bürgerlichen Namen Vincent Kuhlen, machte den Einstieg mit einer „Loop-Akustik-Performance“. Mit einer sogenannten Loop-Station nahm er sich während des Auftrittes mit verschiedenen Instrumenten und Gesang auf der Bühne auf und ersetzte somit eine komplette Band.
Zwischen den Auftritten ging Hoffmann mit dem Hut durchs Publikum und forderte die Besucher munter zu einer Spende für die Künstler auf: „Wir müssen 8580 Euro zusammenbekommen, ich selbst steuere 20 Euro dazu“, sagte er lachend und natürlich nicht so ganz ernst. Eine weitere Besonderheit in diesem Jahr war das Frauenduo Déjà, bei denen eine der Künstlerinnen extra für das Straßenfest aus den Niederlanden angereist kam. Wie in jedem Jahr sorgte abschließend Dirk Müller alias Daeng* mit irischen Folksongs für das Finale. Wer nach 22 Uhr weiterfeiern wollte, der musste nur die drei Treppenstufen zum Zweistein passieren. „Die Öffnungszeiten heute sind wie sonst auch, doch es wird rappelvoll werden“, betonte Hoffmann.
Mit dem Trödelerlös
den WG-Einzug finanzieren
Während einige im Laufe des Tages eher aufmerksam das Bühnenprogramm verfolgten, machten sich andere zur nächsten Trödelsuche auf. Am Stand von Antonia Hecker und ihren Freundinnen etwa wurden sie fündig. „Wir verkaufen unsere alten Klamotten, um gemeinsam in eine WG ziehen zu können“, erklärte die Gruppe ihre Ambitionen. Belustigt waren die Besucher vor allem über die Spielkasse für Kinder, die am Stand der jungen Mädels zum Einsatz kam. Jeder Verkauf wurde mit einem fröhlichen Klingeln aus der Spielzeugkasse beendet. Wenn das mal keine Verkaufsstrategie war.
Am anderen Ende des Flohmarkts ging es bei Denise Lorenz und Jennifer Gemander hektischer zur Sache. Für bescheidene Beträge verkauften die beiden — von Schuhen über Brettspiele und Bücher bis hin zu Kunstgegenständen — Trödel jeglicher Art. „Es ist eine Gelegenheit, endlich mal alles los zu werden“, berichtete Jennifer. Auch sie hatte ihre Ausgaben schon zum Beginn des Festes wieder drin. „Es lohnt sich auf jeden Fall“, fügt Denise hinzu.
Für Manja Liebl, die mit ihrem Partner das Straßenfest besuchte, war es eine Premiere. „Gute Stimmung, gutes Essen“, war ihr Statement zum Fest. Zuvor hatte sie in der WZ von dem Open Air gelesen und war überrascht über die gute Stimmung. Obwohl sie im Anschluss auch „Barmen Karibisch“ einen Besuch abstatten wollen, sagte sie schmunzelnd: „Musikalisch kann die Gegenveranstaltung in Barmen wohl kaum mithalten.“