Zeitung: Zahl der Straftaten in NRW erneut rückläufig
Köln (dpa) - Die Zahl der in Nordrhein-Westfalen erfassten Straftaten ist nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeigers“ im ersten Halbjahr 2018 erneut deutlich gesunken. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gebe es einen Rückgang von 7,1 Prozent auf 642 107 Delikte, berichtet die Zeitung in ihrer Samstagsausgabe unter Berufung auf die Kriminalstatistik.
Die Zahl der Taschendiebstähle liege um 21,7 Prozent unter dem Vorjahreswert. Wohnungseinbruchsdiebstähle seien um 22,8 Prozent zurückgegangen.
Das Minus sei zwar erfreulich, aber es bestehe „kein Anlass, sich zufrieden zurückzulehnen“, zitiert der „Kölner Stadt-Anzeiger“ den nordrhein-westfälischen Innenminister Herbert Reul (CDU). Die absoluten Fallzahlen seien nach wie vor zu hoch, etwa bei den Wohnungseinbrüchen. „Das waren im ersten Halbjahr immer noch 17 747. Ich sage: Jeder davon ist einer zu viel.“
Sebastian Fiedler, Landesvorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), sagte der Zeitung, in Köln und Düsseldorf sei die Polizei zuletzt konsequent gegen Taschendiebe aus Nordafrika und den Maghreb-Staaten vorgegangen. Die Erfolgsbilanz bei den Wohnungseinbrüchen hänge damit zusammen, dass viele Banden ihren Aktionsraum nach Skandinavien oder in andere europäische Nachbarländer verlagert hätten. „Dort ist das Problembewusstsein noch nicht so ausgeprägt wie bei uns, und die Täter können leichter Beute machen.“
Schon im vergangenen Jahr hatte es in NRW einen deutlichen Rückgang der registrierten Kriminalität gegeben. Mit insgesamt 1 373 390 Delikten hatten die Ermittler die niedrigste Zahl von Straftaten seit dem Jahr 2000 in Nordrhein-Westfalen erfasst.