Karneval Zwei Vergewaltigungen, ein Toter - erste Altweiber-Bilanz für NRW

Die Polizei zieht eine erste Bilanz zum Karnevalsauftakt im Land: Die Feierlichkeiten verliefen weitestgehend ruhig, es gab jedoch schwere Unfälle. Einer endete tödlich.

Mit steigendem Alkoholpegel gab es mehr Streitigkeiten. Dennoch verlief Altweiber 2018 recht friedlich.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Düsseldorf/Köln. Ein tödlicher Unfall überschattet die ansonsten weitgehend ruhig gebliebenen Feierlichkeiten an Altweiber in NRW: In Brühl bei Köln geriet ein 18 Jahre alter Mann unter eine Straßenbahn und starb. Das berichtet die Polizei.

Der Grund für den Unfall sei am Morgen noch unklar, berichtet der Kölner Stadtanzeiger. Demnach sei der Kostümierte aus Weilerswist am Bahnhof Brühl-Nord zwischen zwei Wagen einer Bahn der Linie 18 geraten. Aler der Zug anfuhr, sei er überrollt worden. Er starb noch an der Unfallstelle.

Auch in Köln ereignete sich ein schwerer Unfall mit einer Straßenbahn: Am frühen Abend geriet ein 21-jähriger Karnevalist aus Dortmund unter eine Straßenbahn und wurde schwer verletzt, so die Polizei. Zudem berichtet die Polizei von zwei Vergewaltigungen. Die erste schwere Sexualtat soll sich um 17.30 Uhr im Bereich der Dasselstraße ereignet haben. Eine Studentin (22) war laut den Beamten mit mehreren Personen in eine Wohnung gegangen. Dort soll die Frau vergewaltigt worden sein. Die zweite Tat ereignete sich am frühen Freitagmorgen gegen 2.30 Uhr im Bereich der Zülpicher Straße. Polizisten trafen auf eine junge Kölnerin (21) mit erheblichen Gesichtsverletzungen. Ein 22-jähriger Tatverdächtiger wurde festgenommen.

In Düsseldorf wurde die Altweiber-Party in der Altstadt von einem schweren Unfall überschattet: Ein junger Mann stürzte vier Meter tief in die Düssel und verletzte sich lebensgefährlich.

Der Karnevalsauftakt in NRW ist insgesamt laut ersten polizeilichen Stellungnahmen weitestgehend ruhig verlaufen. Für die Karnevalshochburgen Köln und Düsseldorf zogen die Beamten am Freitagmorgen ein überwiegend positives Fazit.

In Köln war die Polizei nach eigenen Angaben den Donnerstag über mit rund 1600 Polizisten im Einsatz, habe Streitereien geschlichtet und Platzverweise erteilt. In der südlichen Altstadt nahmen die Beamten einen betrunkenen 28-Jährigen fest, der eine Frau sexuell belästigt haben soll. Insgesamt sprach ein Polizeisprecher am Morgen von den „üblichen Karnevalserscheinungen“ in der Domstadt. Es hätte aber keine „größeren Sachen“ gegeben.

Auch die Düsseldorfer Polizei gab eine positive erste Einschätzung zum Altweibergeschehen ab. Neben den üblichen Handgreiflichkeiten sei der Karnevalsbeginn „in einem ruhigen Rahmen“ verlaufen, teilte ein Polizeisprecher am Freitagmorgen mit.

In Bonn nahm die Polizei bis zum späten Abend 14 Menschen in Gewahrsam, die betrunken waren und randalierten. An insgesamt 62 Personen wurden Platzverweise erteilt. In einer Mitteilung vom Donnerstagabend war außerdem die Rede von zwei Fällen sexueller Belästigung beziehungsweise Nötigung. Insgesamt war die Bonner Polizei mit mehr als 500 Beamten im Einsatz. Die Einsatzzahlen waren im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich erhöht.

In Aachen beging ein Großteil der Jecken den Karnevalsauftakt ebenfalls friedlich. Neben einigen „karnevalstypischen Auseinandersetzungen“ in Form von Schlägereien und Sachbeschädigungen kam es laut Polizeiangaben nicht zu größeren Einsätzen.

Auch bei den vereinzelten Karnevalsveranstaltungen im Ruhrgebiet und im Sauerland blieb es nach ersten Einschätzungen der Polizei überwiegend ruhig.

Die genauen Bilanzen und Einsatzzahlen wollen die Polizeistellen in Köln und Düsseldorf im Laufe des Tages veröffentlichen. red/dpa