Änderung: Alle Deutschen bekommen eine Nummer

Die elfstellige Zahlenfolge soll die Steuernummer ersetzen.

Bonn. Alle Deutschen bekommen eine Nummer: Vor allem die Steuerbehörden wollen die Bürger künftig anhand einer elfstelligen Zahlenfolge erkennen können. Die neue Identifikationsnummer wird vom Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) in Bonn vergeben und soll den Abgleich von Daten erleichtern. Gleichzeitig sollen der Missbrauch von Sozialleistungen sowie Steuerhinterziehung erschwert werden. Der 1. Juli 2007 markiert den Start des Verfahrens für die 5200 Meldebehörden in Deutschland, erläutert Oliver Heyder-Rentsch, Sprecher des Bundesfinanzministeriums in Berlin. Aus den Melderegistern werden Daten an das BZSt übermittelt, wo die Informationen verglichen werden. "Damit soll vermieden werden, dass einem Bürger mehrere Identifikationsnummern zugeteilt werden." Die Vergabe der Nummern erfolge dann erst im zweiten Schritt. "Wann dieses Verfahren letztlich abgeschlossen sein wird, hängt von der Güte der gelieferten Meldedaten ab. Die dazu erforderlichen Untersuchungen und Vorbereitungen sind noch nicht abgeschlossen."

Mit der Zahl werden auch die persönlichen Daten gespeichert

Entschieden ist bereits, dass die Bürger per Brief informiert werden sollen. "Wegen der Vielzahl der Mitteilungen wird die Versendung nicht zu einem einzigen Zeitpunkt, sondern über einen gewissen Zeitraum erfolgen", erklärt Heyder-Rentsch. Gemeinsam mit der Identifikationsnummer werden einige persönliche Daten abgespeichert. So etwa der Familienname, frühere Namen, Vornamen und ein eventueller Doktorgrad, erläutert Anita Käding, Referentin für Steuerrecht und Steuerpolitik beim Bund der Steuerzahler. Hinzu kommen der Tag und Ort der Geburt, Geschlecht und die Anschrift.

Im Alltag werde der persönliche Zahlencode für die wenigsten Menschen eine Bedeutung haben, meint Käding. Diese Nummer ersetze in erster Linie die bisherige Steuernummer. Es müsse niemand Angst haben, seine Nummer zu vergessen oder zu verlieren. "Da die Nummer und die dazugehörige Person eindeutig zuzuordnen sind, sollte es kein Problem sein, seine Nummer wieder zu erhalten."