Zeppelin-Unglück: Das jähe Ende des Luftschiffs „Hindenburg“

Vor 70 Jahren explodierte der weltgrößte Zeppelin bei der Landung auf dem amerikanischen Waffenstützpunkt Lakehurst.

Lakehurst/New York. Es war der 6. Mai 1937, als das bis heute größte Luftfahrzeug seinen Transatlantikflug von Frankfurt nach New York beenden wollte. Der Zeppelin LZ 129 "Hindenburg" war 245 Meter lang und damit nur 24 Meter kürzer als die Titanic. Normalerweise hätte die Reisezeit 59 Stunden betragen, doch bedingt durch schlechtes Wetter hatte die Hindenburg fast zwölf Stunden Verspätung, als sich Kapitän Ernst Lehmann trotz ungünstiger Bedingungen zur Landung auf dem Luftwaffenstützpunkt Lakehurst in New Jersey entschied.

Alles schien planmäßig zu verlaufen, doch um 19.17 Uhr ging die Hindenburg nach einer lauten Explosion plötzlich in Flammen auf. Unter den Augen zahlreicher entsetzter Zuschauer nahm die Katastrophe ihren Lauf. Nach nur 34 Sekunden war die Explosion vorbei. So lange dauerte es, bis der Wasserstoff, der sich in den Tragzellen befand, verbrannt war. Noch mehrere Stunden brannte der Dieselkraftstoff der Antriebsmotoren weiter. Von den 97 Menschen an Bord starben 35, hinzu kam ein Opfer der Bodenbesatzung.

Lange galt die Ursache für das Unglück als ungeklärt. Angesichts der politischen Situation in Nazi-Deutschland hielten sich hartnäckig Spekulationen über eine Sabotage. Doch mittlerweile sind sich die Experten einig: Starke Winde über Lakehurst zwangen Kapitän Lehmann zu zwei extremen Wendemanövern, in deren Folge ein Verstrebungsseil riss, das ein Leck in den vierten Wasserstofftank schlug.

Während des Fluges hatte sich der Zeppelin durch die Gewitter stark aufgeladen und die regennassen Ankerseile verhinderten eine vollständige Erdung des Schiffes. So entzündeten die bei der elektrischen Entladung entstehenden Funken den austretenden Wasserstoff am Heck des Zeppelins.

Die Katastrophe hätte verhindert werden können, wenn anstelle des Wasserstoffes das nicht brennbare Helium als Traggas verwendet worden wäre. Das besaßen zur damaligen Zeit nur die USA, die es dem deutschen Hindenburg-Konstrukteur Hugo Eckener bereits im Jahr 1929 zum Verkauf anboten. Der jedoch entschied sich wegen der hohen Kosten und der fehlenden Lagermöglichkeiten in Deutschland für Wasserstoff. Schließlich sollte das Schiff wirtschaftlich rentabel bleiben.

Masse Das Luftschiff war 245 Meter lang, 44,70 Meter hoch und 46,80 Meter breit. Es wog 242 Tonnen.

Leistung Die Hindenburg hatte eine Höchstleistung von 1200 PS und eine maximale Geschwindigkeit von 125 Stundenkilometern.

Tank Die Tankkapazität umfasste 88 000 Liter Diesel.