Aung San Suu Kyi: Die Aufrechte

Aung San Suu Kyi ist seit mehr als 20 Jahren das Gesicht des Widerstandes gegen die Militärführung in Birma - auch wenn die Öffentlichkeit sie kaum zu sehen bekam: Sie verbrachte mehr als 15 Jahre in Haft oder unter Arrest.

Heute könnte die 65-jährige Friedensnobelpreisträgerin tatsächlich freikommen.

Suu Kyi studierte in Indien und in Oxford. Das Jahr 1988 wurde zum Schlüsselerlebnis: Damals erschütterte eine Protestwelle Birma. Das Militär ließ die Bewegung blutig niederschlagen, Tausende kamen ums Leben.

Die im Ausland lebende Suu Kyi war im April 1988 in die Heimat gereist, um ihre kranke Mutter zu pflegen. Doch dann blieb sie in Birma, gründete mit anderen Oppositionellen die Nationale Liga für Demokratie (NLD). Seit dem Wahlsieg der NLD 1990 stand Suu Kyi meist unter Arrest.

Ihrem britischen Mann Michael Aris verweigerten die Militärs im Endstadium seines Krebsleidens 1999 die Einreise. Suu Kyi selbst blieb im Land - aus Furcht, ausgebürgert zu werden.

Aris starb nach vier Jahren Trennung von seiner Frau in London. Während ihres Hausarrests hielt Suu Kyi fast nur über ihren Arzt und ein Kurzwellenradio Verbindung zur Außenwelt.