Berlin: Polizist schießt auf Frau und verletzt sie tödlich
Berlin (dpa). Tödlicher Schuss aus einer Polizeiwaffe: Ein Polizist hat am Mittwoch auf eine 53-Jährige in einer Wohnung in Berlin-Reinickendorf geschossen. Die Frau starb später an ihren Verletzungen, wie eine Polizeisprecherin sagte.
Der Schuss sei am Nachmittag in der Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Hochhaussiedlung Märkisches Viertel gefallen. Zuvor sei die Frau mit einem Messer auf einen Polizisten losgegangen und habe ihn leicht verletzt.
Mehrere Beamte sind laut Polizei mit Mitarbeitern des Bezirksamtes Reinickendorf zur Wohnung der 53-Jährigen gegangen. Sie wollten die Frau auf Grundlage eines Vorführungsbeschlusses des Amtsgerichtes Wedding mitnehmen. Die Frau habe sich dagegen gewehrt und ein Messer gezogen. Dann sei der Schuss aus der Dienstwaffe abgegeben worden.
Alarmierte Rettungskräfte hätten noch versucht, die Verletzte zu reanimieren, sagte die Polizeisprecherin. Die 53-Jährige sei dann in der Wohnung am Senftenberger Ring gestorben. Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen. Das sei üblich in solchen Fällen, sagte die Sprecherin.
Richter erlassen einen Vorführungsbeschluss, wenn Beschuldigte oder auch Zeugen ohne Entschuldigung nicht zu einem Gerichtstermin erscheinen. Dann werden die Betroffenen von Ordnungshütern zwangsweise abgeholt. Ein Vorführungsbeschluss ist aber noch kein Haftbefehl. Er kann auch erwirkt werden, wenn es beispielsweise darum geht, einen psychisch Gestörten oder Selbsttötungsgefährdeten vor einer möglichen Unterbringung in ein Krankenhaus von einem medizinischen Gutachter untersuchen zu lassen, der Patient sich aber weigert. Welcher Fall bei der 53 Jahre alten Frau vorlag, sagte die Polizei am Mittwoch nicht.