Berliner Philharmonie: Großbrand nicht unter Kontrolle
Der Brand in der Berliner Philharmonie ist nach Angaben der Berliner Feuerwehr immer noch nicht unter Kontrolle. Das Feuer war am Dienstagnachmittag vermutlich durch Schweißarbeiten im Dachstuhl ausgebrochen.
Berlin. Nach dem Ausbruch eines Feuers in der Berliner Philharmonie kämpft die Berliner Feuerwehr weiter gegen den Brand. Die Flammen waren am Dienstagnachmittag vermutlich bei Schweißarbeiten im Dachstuhl ausgebrochen.
Die Feuerwehr versuche, Teile der Dachkonstruktion aus Zinkblech in rund 50 Metern Höhe herauszuschneiden, sagte ein Sprecher. So könne man leichter an den Brandherd herankommen, der sich zwischen dem Dach und einer Betonzwischendecke befindet. Wegen der starken Rauchentwicklung kämen die Feuerwehrleute aus dem Inneren des Gebäudes nicht an die Flammen heran.
Der Sprecher des Orchester-Vorstands, Peter Riegelbauer, sagte, ein Nachmittagskonzert sei abgebrochen worden. Zu diesem Zeitpunkt sei auch der Dirigent Claudio Abbado im Gebäude gewesen. Der frühere Chefdirigent der Berliner Philharmoniker tritt an diesem Wochenende in der Philharmonie auf. Musiker und Zuschauer hätten den Saal unversehrt verlassen können.
Nach Angaben der Feuerwehr wurden wertvolle Musikinstrumente, die hinter der Bühne des Großen Saals standen, in ein Nachbargebäude gebracht. Es sei jedoch nicht auszuschließen, dass das Löschwasser erheblichen Schaden anrichten kann. Riegelbauer sagte, er hoffe, dass der Konzertsaal verschont bleibe und die für das Wochenende geplanten Konzerte stattfinden könnten.
Mit ihrem zeltförmigen Dach und der goldglänzenden Fassade gehört die Philharmonie zu den markanten Bauwerken in der Mitte Berlins. Das Konzerthaus nach Plänen von Hans Scharoun bietet Platz für 2.200 Besucher. Es wurde 1963 mit Beethovens 9. Sinfonie unter der Leitung von Herbert von Karajan feierlich eröffnet.
Das Gebäude ist auf einem Grundriss aus drei Fünfecken konzipiert, die auf unterschiedlichen Ebenen ineinander verschoben sind. Anfang der 90er Jahre wurde die Philharmonie nahe dem Potsdamer Platz renoviert, asbestsaniert und erhielt eine neue Saaldecke. Als "kleine Schwester" erhielt sie 1987 den benachbarten Kammermusiksaal.