Das Massensterben der Bienen

30 Prozent der Tiere haben den Winter nicht überlebt. Normal ist ein Verlust von zehn Prozent.

Düsseldorf. Ein dramatisches Bienensterben lässt die deutschen Imker verzweifeln. "30 Prozent haben den Winter nicht überlebt", sagt Peter Rosenkranz, Leiter der Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Hohenheim. Ein Verlust von zehn Prozent gelte als normal.

Einen Grund für den Massenkollaps sieht Rosenkranz in der Industrialisierung der Landwirtschaft: "Monokulturen sorgen für einseitige Ernährung. Pestizide schwächen die Tiere zusätzlich." Auch der millionenfache Bienentod im badischen Rheintal, der mit der Mais-Aussaat begann, ist auf ein Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Clothianidin zurückzuführen.

Vor einem Krisentreffen am Montag, zu dem der baden-württembergische Wirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) geladen hat, forderten die badischen Imker Schadenersatz.

Für NRW ist die Gefahr einer ähnlichen Vergiftungs-Welle laut Umweltministerium und Imkerverband Rheinland gering. Mais werde hier nur in geringen Mengen angebaut und das Mittel deshalb kaum verwendet.

Die bundesweit hohe Todesrate der Biene ist für Professor Jürgen Tautz (Universität Würzburg) auch auf Überzüchtung zurückzuführen. So habe der größte natürliche Feind der Honigbiene, die Varroa-Milbe, leichtes Spiel.