Timo Hildebrand: Der Versetzte
Der Torwart Timo Hildebrand ist enttäuscht über seine Nicht-Teilnahme an der EM. Der Spieler des FC Valencia war bislang die unangefochtene Nummer zwei hinter Jens Lehmann.
Düsseldorf. Timo Hildebrand, so teilt er auf seiner persönlichen Internetseite mit, ist "enttäuscht und irritiert". Die geballte Faust in der Tasche darf man sich getrost dazu denken.
Denn genau der Hildebrand, der bislang als unangefochtene Nummer zwei unter Deutschlands Torhütern galt, taucht in dieser Rangliste der gefühlt Besten seit Freitag gar nicht mehr auf.
Bundestrainer Joachim Löw hat den 29-Jährigen nicht für die anstehende Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz nominiert - und damit der Karriere des gebürtigen Wormsers so etwas wie den Todesstoß versetzt.
"Das schmerzt wie eine offene Fleischwunde", sagte der Meister-Torwart des VfB Stuttgart (2006/2007), der jetzt in Reihen des spanischen Pokalsiegers FC Valencia steht.
Und mit dem Klub gerade erst den Klassenerhalt geschafft hat. Dass der Bundestrainer hinter Lehmann auf Torhüter vertraut, die zusammen ein einziges Länderspiel vorweisen können (Robert Enke spielte gegen Dänemark, Rene Adler hat noch nicht debütiert), ist ein überdeutliches Zeichen des Misstrauens gegen Hildebrand.
Er müsse es akzeptieren, verstehen könne er es nicht, sagte der Aussortierte. Es wird ein langer Sommer für Hildebrand.