Berlusconi zahlt seiner Ex-Frau Millionenunterhalt
Rom (dpa) - Teure Scheidung für den „Cavaliere“: Italiens früherer Ministerpräsident Silvio Berlusconi muss seiner zweiten Ehefrau Veronica Lario nach Medienberichten vom Freitag monatlich drei Millionen Euro Unterhalt zahlen.
Der 76 Jahre alte Milliardär behalte aber die Villa „Belvedere“ in Macherio, in der die 56-Jährige lebte, schrieb der „Corriere della Sera“ unter Berufung auf das Urteil eines Mailänder Gerichts. Das Anwesen sei 78 Millionen Euro wert. Lario erhalte auch keine Anteile an Berlusconis Firmen.
Erst vor knapp zwei Wochen hatte der Medienmogul seine Verlobung mit einer 28-Jährigen aus Neapel bekanntgegeben. Berlusconi und die Ex-Schauspielerin Lario hatten 1990 geheiratet. Sie haben drei Kinder. Vor rund dreieinhalb Jahren hatte sie sich wegen Berlusconis Schwäche für jüngere Frauen getrennt. Das Fass zum Überlaufen hatte die Beziehung des „Cavaliere“ zu einer minderjährigen neapolitanischen Schülerin gebracht. Lario machte damals über eine Tageszeitung ihren Scheidungswillen öffentlich. Es folgte ein Rosenkrieg um millionenschwere Unterhaltsforderungen.
Ursprünglich hatte Italiens Ex-First Lady knapp 3,6 Millionen Euro monatlich verlangt, der dreimalige Premier bot 300 000. „Es zeigt sich erneut, dass Gerechtigkeit sehr teuer ist - zu teuer für Berlusconi“, sagte dessen langjähriger Freund Emilio Fede mit Blick auch auf die weiteren Gerichtsprozesse gegen ihn. Aus seiner ersten Ehe mit Carla Elvira Dell'Oglio hat Berlusconi zwei weitere Kinder.
Mitte Dezember hatte der 76-Jährige angekündigt, er habe eine neue Freundin. Die aus Neapel stammende Francesca Pascale ist 28 Jahre alt. „Sie ist ein hübsches Mädchen, das sieht man, aber noch mehr zählen ihre inneren Werte“, sagte der Ex-Regierungschef.
Politisch steht Berlusconi vor einem Comeback: Nach dem Rücktritt seines Nachfolgers Mario Monti will er bei den vorgezogenen Parlamentswahlen im Februar erneut kandidieren. Ausgerechnet im Wahlmonat steht ihm jedoch ein unangenehmer Termin bevor: Dann will ein Mailänder Gericht im sogenannten Bunga-Bunga-Prozess um bezahlten Sex mit einer Minderjährigen sein Urteil fällen.