Bernhard Heitzer: Retter der Sportschau
Bernhard Heitzer ist - glaubt man nur den Lautsprechern der Bundesliga-Vereine - ein höchst gefährlicher Mann: Er sei der "Totengräber" des deutschen Profifußballs und wisse schlicht nicht, "wie der Fußball tickt", so Bayern Münchens Vorstandschef Rummenigge.
Solche Gefährlichkeit aber steht im krassen Gegensatz zum Bekanntheitsgrad des 59-jährigen Präsidenten des Bundeskartellamts. Das könnte sich nun ändern. Seit April 2007 steht Heitzer der Behörde vor, deren Einsatz für die Rettung der Sportschau im Free-TV nun den Zorn der Vereinsbosse erregte.
Dabei ist Heitzer alles andere als ein regulierungswütiger Sozialist. Seit Jahren FDP-Mitglied, diente er u. a. als persönlicher Re-ferent dem FDP-Bundeswirtschaftsminister Bangemann, der kaum staatswirtschaftlicher Umtriebe verdächtigt werden kann. Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler Heitzer wehrt sich zwar vor übertriebenen Erwartungen ans Kartellamt: "Wir sind keine Preisregulierungsbehörde." Aber marktbeherrschende Monopole will er - im Interesse eines funktionierenden Marktes - schon verhindern. Und das klappt meist auch. Denn, so Heitzer: "Hier arbeiten viele Überzeugungstäter."