Bernhard Witthaut: Der Neue

Er ist der neue Chef der Gewerkschaft der Polizei.

Bernhard Witthaut weiß, dass er in große Fußstapfen tritt: Der neue Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP) sagt über seinen Vorgänger Konrad Freiberg: "Er ist das Gesicht der Polizei Deutschlands." Nun hat Witthaut das Amt übernommen - und damit die Aufgabe, der Politik kritisch auf die Finger zu schauen, wenn es um die Rechte und Pflichten der Polizisten geht. Die rund 250 Delegierten des Bundeskongresses in Berlin wählten ihn am Montag mit 96 Prozent der Stimmen ins Amt. Witthaut war der einzige Kandidat.

Auch in der Terrordebatte wird seine Stimme künftig Gewicht haben. Als seine größte Aufgabe nannte der 55-Jährige aber, die "Defizite" der Föderalismusreform von 2006 anzugehen. Damals verlor der Bund seine übergreifende Kompetenz im Beamtenrecht, das seitdem Länderrecht ist. Den auseinanderlaufenden Entwicklungen bei der Besoldung und Versorgung der Beamten wolle er entgegenwirken, sagt Witthaut.

Witthaut kennt die Arbeit im Bundesvorstand gut: Er war einer der Stellvertreter des Bundesvorsitzenden. Seit 1997 ist der Polizeihauptkommissar Vorsitzender in Niedersachsen. Wie Freiberg ist er SPD-Mitglied.