Bluttat auf Campingplatz: Anklage wegen Mordes
Münster (dpa). Er soll mit einem Samuraischwert seineEx-Freundin und ihre Eltern niedergemetzelt haben: Drei Monate nach derBluttat auf einem Campingplatz im münsterländischen Coesfeld hat dieStaatsanwaltschaft Münster Anklage wegen Mordes gegen einen 34 Jahrealten Kölner erhoben.
„Die Anklage lautet wegen Mordes in drei Fällenaus Heimtücke“, bestätigte Oberstaatsanwalt Wolfgang Schweer amDienstag Medienberichte.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dassder Mann seine 29 Jahre alte Ex-Freundin und ihre Eltern am 23. Augustmit insgesamt fast 90 Stichen und Schnitten brutal getötet hat. DerProzess wird voraussichtlich im Februar beginnen.
Das Tatmotiv ist bisher unklar. „Der Angeklagte hat sich überhauptnicht geäußert, auch nicht gegenüber seinem Anwalt“, sagte Schweer. DieStaatsanwaltschaft vermutet, dass ein Streit mit der Ex-Freundin um diegemeinsame damals zehn Monate alte Tochter dahinterstecken könnte.
DasBaby wurde unversehrt in der Ferienhütte der Großeltern geborgen. „Eshat Auseinandersetzungen in der Beziehung gegeben, es ging umUnterhaltszahlungen und um das Sorgerecht. Ob das das Motiv war, wissenwir aber nicht“, sagte Schweer.
Die drei Opfer aus Gelsenkirchen waren in ihrem Holzhäuschen erstochenworden. In dem Auto des damals 33-Jährigen hatten die Ermittler kurznach der Tat unter anderem ein Samuraischwert, Würgedraht, Messer undKleidung mit Blutflecken gefunden.