Carlos: Der Terrorist
Carlos versteht sich bis zum Schluss als Revolutionär: Am Donnerstagabend wurde das Urteil gegen ihn wegen einer 30 Jahre zurückliegenden Attentatsserie in Frankreich gesprochen — lebenslang. Doch Ilich Ramírez Sánchez alias Carlos hob die geballte Faust in die Höhe und rief: „Es lebe die Revolution“.
Der 62-Jährige war in den 80er Jahren der meist gesuchte Terrorist. „Berufsrevolutionär“ nennt er sich. Der Tod von 83 Menschen soll auf sein Konto gehen.
Seine Terror-Karriere startete er in den 70er Jahre in einem Trainingslager der Volksfront für die Befreiung Palästinas in Jordanien. 1974 griff ein Carlos-Kommando ein jüdisches Café in Paris an: Es gab zwei Tote. 1975 nahmen die Terroristen ein israelisches Flugzeug unter Beschuss und töteten zwei französische Geheimagenten. Beim Überfall auf die Opec-Konferenz im Dezember 1975 in Wien wurden drei Personen erschossen. Später spürte ihn der US-Geheimdienst CIA im Sudan auf. Im August 1994 wurde Carlos nach Paris überstellt.
Sein Kampf gehe weiter, sagte er nun zum Abschluss des Verfahrens. Er wird ihn für sich allein führen müssen: In der Einzelzelle im Pariser Santé-Gefängnis.