Cristina Fernández de Kirchner: Die Mächtige
Die Frau des argentinischen Präsidenten Néstor Kirchner will selbst das südamerikanische Land regieren. Die 50-Jährige ist eine erfahrene Politikerin.
Düsseldorf. Cristina Fernández de Kirchner (50) hat im Wahlkampf um die Präsidentschaft Argentiniens viel Rückenwind gehabt. Ihr Mann, Präsident Néstor Kirchner, ist nach Ansicht vieler Argentinier der Retter des Landes aus der schwersten Wirtschaftskrise seiner Geschichte. Viele ihrer Wähler wollen einfach, dass es so weitergeht. Und auch der Staatsapparat ist ohne größere Skrupel für "Reina Cristina" eingesetzt worden. Cristina Kirchner ist jedoch keine Kandidatin von Gnaden ihres Mannes. Konzentriert und frei sprechend beherrscht sie ihre Zuhörer. Hier agiert eine erfahrene Politikerin, die die Macht kennt, die sie will und die sie einsetzen wird. Stärkung des demokratischen Rechtsstaates, Fortsetzung der Industrialisierung sowie Abbau der krassen sozialen Unterschiede nennt sie als ihre Hauptaufgaben.
Als Abgeordnete zunächst in Santa Cruz, der Heimatprovinz ihres Mannes ganz im Süden, sowie später in beiden Kammern des Bundesparlaments in Buenos Aires machte sie als scharfzüngige, gefährliche und auch jähzornige Gegnerin Furore. Ihre aufbrausende Art, ihr autoritäres Gehabe und ihre Angriffslust brachten ihr den Spitznamen "Madame Guillotine" ein.