Cyberbankraub: Kreditkartenbetrüger erbeuten 34 Millionen Euro

Weltweit tätige Hackerbande manipulierte Konten. In einer Nacht in Düsseldorf 170 000 Euro abgehoben.

Düsseldorf. Mehr als 34 Millionen Euro hat eine Bande von Kriminellen in 26 Ländern erbeutet — mit Hilfe gestohlener Kreditkartendaten. Freitag wurde in New York Anklage gegen sieben gefasste Verdächtige erhoben. Eine unbekannte Zahl von Komplizen und Handlangern ist noch auf der Flucht.

In Düsseldorf wurden bereits im Februar ein Mann (34) und dessen Mutter (56) festgenommen. Den niederländischen Staatsbürgern wird vorgeworfen, als Teil der Bande mit gefälschten Kreditkarten in einer Nacht mehr als 170 000 Euro von Geldautomaten in Düsseldorf abgehoben zu haben. Sie waren einem Bankkunden verdächtig vorgekommen. Die Polizei schritt ein. Erst später wurde klar: Das Duo ist Teil des internationalen Diebes-Rings. Beide schwiegen bisher.

Komplizen waren laut Staatsanwaltschaft noch in sechs weiteren deutschen Städten tätig. Insgesamt wurden in Deutschland rund 1,85 Millionen Euro erbeutet.

Das US-Justizministerium spricht von einer neuen Art des Bankraubs im 21. Jahrhundert. Dessen Hintermänner sind noch unbekannt. Die Ermittlungen laufen. Für ihre Taten hatten sich die Kriminellen Zugang zu Bankcomputern im arabischen Raum verschafft. Dort manipulierten sie Konten und stahlen Kreditkartendaten, mit denen sie Kopien der Karten herstellten. Damit wurden weltweit Handlanger auf Diebestour am Geldautomaten geschickt.