Das Land kommt ins Rutschen

Trotz der Rutschpartien und Karambolagen lobt die Polizei die Fahrweise der Autofahrer.

Düsseldorf. Schnee und Eis haben in Deutschland auch zum Wochenbeginn zu Staus, Unfällen, Verspätungen und Ausfällen geführt. Trotz Rutschpartien und Karambolagen auf eisglatten Straßen zwischen Kiel und Konstanz bescheinigte die Polizei den Autofahrern aber allgemein angepasstes Verhalten im Straßenverkehr. Probleme traten jedoch immer wieder durch Lastwagen auf, die ins Rutschen gerieten und sich quer stellten.

So kam etwa auf der Autobahn 3 zwischen Mettmann und dem Autobahnkreuz Hilden der Verkehr nach Angaben der Polizei zum Erliegen, weil zahlreiche Lastwagen an einer Steigung liegen geblieben waren. Das Technische Hilfswerk (THW) schleppte etwa 50 Lkw und Sattelzüge frei und versorgte im Stau stehende Autofahrer.

Den längsten Stau hatte es am Sonntagabend auf der Autobahn1 bei Wuppertal gegeben. Dort ging nach Ende des Sonntagsfahrverbots für Lastwagen zeitweise nichts mehr. Das Technische Hilfswerk versorgte die feststeckenden Autofahrer mit heißem Tee und wärmenden Wolldecken. Gegen 2 Uhr waren die Streufahrzeuge durchgekommen, so dass der Verkehr wieder rollte.

Die 2100 Mitarbeiter der Räumdienste des Landes legten am Wochenende drei Tage in Folge Nachtschicht ein. Montagvormittag waren die Autobahnen dann endlich freigeräumt. "Es ist nicht so schlimm", sagte Wolfgang Vomweg von der Landesleitstelle der Polizei. Weniger gut gerüstet auf den Wintereinbruch schien die Landeshauptstadt Düsseldorf. Zahlreiche Hauptverkehrsstraßen waren nicht geräumt, manche Straßenbahnlinien fuhren nicht, Weihnachtseinkäufer stampften durch Schneematsch.

Bei der Bahn gab es erneut Probleme und Verspätungen. Auch die S-Bahnen funktionierten bei strengem Frost nicht einwandfrei. "Wir fahren aber deutlich besser als am Montag", so ein Bahnsprecher. Mal fielen Signalanlagen aus, mal ließen sich Weichen nicht stellen, mal waren Loks nicht fahrbereit. Der Düsseldorfer Flughafen konnte seinen Betrieb nach den starken Schneefällen vom Wochenende am Montag auf einer der beiden Startbahnen aufnehmen.

Während entnervte Autofahrer und Flugtouristen auf den Schnee schimpften, freuten sich die Polartiere in den Zoos: "Unsere Eisbären spielen den ganzen Tag", berichtete Wuppertals Zoodirektor Ulrich Schürer. Unterdessen bleiben Nashörner und Elefanten in ihren Häusern, sagte eine Sprecherin im Zoo von Krefeld. Auf keinen Fall dürfe man das Risiko eingehen, dass sich - wie schon früher geschehen - ein Elefant erkälte, sagte sie. "Wenn ein Elefant niest, muss der Pfleger sehen, dass er nicht in der Nähe steht."

Aus den Wintersportorten der Eifel wurde "stellenweise zu wenig Schnee" gemeldet. Sowohl in Monschau-Rohren als auch in Hellenthal standen die großen Skilifte noch still. Dafür nahm Deutschlands nördlichster Skilift Bungsberg auf Schleswig-Holsteins höchster Erhebung (168 Meter) den Betrieb auf. Die Abfahrt von dem rund 300 Meter langen und 17 Prozent steilen Hang dauert - je nach Können - ganze 20 Sekunden. mhs