Schnee und Eis lähmen den Verkehr am Niederrhein
Räumdienste hatten ihre liebe Not mit den Schneemassen. In Nettetal erfror ein Obdachloser.
Niederrhein. Die starken Schneefälle haben am Montag zu teils chaotischen Verkehrsverhältnissen auf Straßen und Autobahnen am Niederrhein geführt. Bei Kempen musste die Autobahn 40 Richtung Venlo komplett gesperrt werden, weil ein Wagen in einen querstehenden Tankzug gerast war.
Am Mittag wurde die Autobahn in Höhe Wachtendonk/Kerken erneut wegen einer vereisten Fahrbahn geschlossen. Auf der A57 bildete sich zwischen Kamp-Lintfort und dem Kreuz Kaarst ein bis zu 22 Kilometer langer Stau. In der Gegenrichtung krachte in Höhe der Raststätte Geismühle ein Silofahrzeug in die Leitplanke.
In Krefeld und Mönchengladbach ging das Räumen der Straßen teils nur schleppend voran. Während die Straßen im Kreis Viersen nach Beobachtungen unserer Zeitung zügig von den Schneemassen befreit waren, kamen in den beiden Großstädten selbst am späten Vormittag viele Autofahrer nur langsam voran. Ein Chaos sei in Krefeld aber ausgeblieben, hieß es von der Stadtreinigungsgesellschaft GSAK.
Probleme gab es hingegen im öffentlichen Personen-Nahverkehr in Krefeld: Schneematsch gefror in mehreren Weichen, die Straßenbahn-Fahrer per Hand wieder gängig machen mussten. Die Rheinbahn-Linie 076 fuhr ab dem Haltepunkt Dießem nicht mehr in die Krefelder Innenstadt - eine vereiste Steigung und eine defekte Weiche wurden als Gründe angegeben.
Die Polizei lobte die Autofahrer am Niederrhein für ihre vorsichtige Fahrweise. Bis zum Mittag krachte es in Krefeld und im Kreis Viersen jeweils neun-, in Mönchengladbach nur achtmal. Es blieb stets bei Blechschäden.
Die klirrende Kälte hat am Niederrhein allerdings ein erstes Todesopfer gefordert. In Nettetal-Lobberich ist am Samstag ein Obdachloser (42) aus den Niederlanden erfroren. Ein Ehepaar hatte den Toten hinter einem Gebüsch gefunden. Im Krefelder Stadtteil Gellep-Stratum retteten Anwohner zwei neugeborene Lämmer, die von ihren Müttern nicht versorgt worden waren und zu erfrieren drohten.