Kälte, Chaos und Polizeilob für deutsche Autofahrer

Hamburg (dpa). Schnee und Eis haben in Deutschland auch zumWochenbeginn zu Staus, Unfällen, Verspätungen und Ausfällen geführt.Trotz Rutschpartien und Karambolagen auf eisglatten Straßen zwischenKiel und Konstanz bescheinigte die Polizei den Autofahrern aberallgemein angepasstes Verhalten im Straßenverkehr.

Probleme tratenjedoch immer wieder durch Lastwagen auf, die ins Rutschen gerieten undsich quer stellten.

Kilometerlange Staus - etwa auf der AutobahnMünchen-Salzburg oder der A1 im Großraum Hamburg - waren die Folge. DerADAC rechnet dort auch zu Beginn der ersten weihnachtlichen Reisewellean diesem Mittwoch mit Staus und Behinderungen.

Bei der Bahn gab es am Montag erneut Probleme. „Wir haben bundesweitStörungen“, sagte ein Bahnsprecher in Berlin. Das führe immer wieder zuVerspätungen. „Wir fahren aber deutlich besser als gestern.“ Die Gründefür die Störungen seien vielfältig. Mal fielen Signalanlagen aus, malließen sich Weichen nicht stellen, mal seien Loks nicht fahrbereit.

Verspätungen wurden am Montagvormittag unter anderem von der StreckeHamburg-Hannover gemeldet. Dort behindern zudem Bauarbeiten denZugverkehr. Am Sonntag hatte Schneefall den Verkehr vor allem im RaumDüsseldorf beeinträchtigt. Es gab nach Bahnangaben Verspätungen bis zu90 Minuten und auch Zugausfälle.

Der Düsseldorfer Flughafen konnte seinen Betrieb nach den starkenSchneefällen vom Wochenende am Montagmorgen um sechs Uhr aufnehmen. DerFlugverkehr „den Wetterverhältnissen entsprechend gut“, sagte einFlughafensprecher. Eine der beiden Startbahnen werde wieder genutzt.„Wir kriegen den Flugverkehr im Moment bewältigt“, sagte er, fügte aberhinzu: „Aber wir haben noch einen ausgedünnten Flugplan.“

Wegen heftiger Schneefälle war Deutschlands drittgrößter Flughafen amSonntag aus Sicherheitsgründen fast zwölf Stunden lang gesperrtgewesen. Tausende Passagiere saßen fest, sie mussten in umliegendeHotels gebracht werden oder übernachteten am Flughafen. Die Passagierewurden mit Getränken, Essen und Decken versorgt.

Wetterbedingte Probleme weiter auch am Flughafen Frankfurt: Etwa 40Starts und Landungen wurden in am Vormittag gestrichen, teilte einSprecher des Flughafenbetreibers Fraport mit. Bis Sonntagabend warenwegen dichten Schneetreibens bereits rund 230 Flüge abgesagt oderverschoben worden. Auch dort saßen Tausende Passagiere fest.

In der Main-Metropole ließ die eisige Kälte Dutzende selbst dieWasserrohre platzen. 65 Mal rückte die Feuerwehr bis zum Montagmorgenaus. „Wir gehen in 99 Prozent der Fälle davon aus, dass daswitterungsbedingt war“, sagte ein Feuerwehrsprecher.Verteilungsleitungen, die zwei Meter unter der Erde liegen, seien nichtbetroffen, sagte ein Sprecher des Wasserversorgers Mainova.

Die aktuelle Kältewelle hält den Klimawandel jedoch nicht auf: Das zuEnde gehende Jahrzehnt war in Deutschland das wärmste seit mindestens130 Jahren. Für die Jahre von 2000 bis 2009 errechnete der DeutscheWetterdienst (DWD) in Offenbach eine Durchschnittstemperatur von 9,4Grad Celsius. Dieser Wert liegt 1,2 Grad höher als das langjährigeklimatologische Mittel von 1961 bis 1990. Spitzenwerte gab es auch beimNiederschlag, wie der DWD in Offenbach berichtete.