Der Dschungel im Herzen Leipzigs

Im Gondwanaland leben 300 Tiere und 17 000 Pflanzen.

Leipzig. Sie ist eine einzigartige Attraktion — und ein Appell für den Erhalt der Artenvielfalt: Die 67 Millionen Euro teure Riesentropenhalle Gondwanaland holt die Regenwälder von Asien, Afrika und Südamerika in den Zoo von Leipzig. Tausende Besucher drängten sich am Freitag am Eröffnungstag in dem nach dem Urkontinent Gondwana benannten Prestigeprojekt. Viele hatten sich schon in der Nacht angestellt.

Nach mehr als drei Jahren Bauzeit ist mit dem Gondwanaland das größte Projekt des Leipziger Zoos abgeschlossen. In der Tropenhalle wachsen mehr als 17 000 Bäume und Pflanzen, die von Baumschulen aus aller Welt herbeigeholt wurden. Wie in freier Natur wächst hier der tropische Urwald in mehreren Etagen und bietet eine Heimat für 300 Tiere aus 40 Arten. Das berühmteste unter ihnen ist das schielende Opossum Heidi, das sich mit seinem Artgenossen Teddy ein Baumhaus teilt und am Freitag erstmals live betrachtet werden konnte. Ziemlich ungerührt nahm es die Blicke der vielen Fans zur Kenntnis.

Die Halle — sie hat die Fläche von zwei Fußballfeldern — gibt tiefe Einblicke in das bedrohte Ökosystem tropischer Regenwald. Der Zoo rechnet mit knapp zwei Millionen Besuchern pro Jahr.

Und die sollen für ihr Geld vor allem unterhalten werden. Auf drei Routen können sie den Dschungel erkunden: in zwölf Metern Höhe auf Baumwipfel-Pfaden, ebenerdig und per Boot. Der aus Leipziger Parthe-Wasser gespeiste Tropenfluss ist knapp 400 Meter lang. Wer das Boot nimmt, bekommt beim Durchfahren einer Höhle die Erdgeschichte im Zeitraffer geboten.