Detlef Wetzel: Metall im Blut
Detlef Wetzel ist künftig der zweite Mann der größten Einzelgewerkschaft der Welt, der IG Metall. Er wurde am Dienstag zum Nachfolger von Berthold Huber gewählt, der wiederum an die Spitze der Gewerkschaft aufstieg. Wetzel (54) ist bekennender Siegerländer, rollt das "R" wunderschön, ist gelernter Werkzeugmacher und seit 2004 der Chef der IGMetall in NRW. Bei einer solchen Karriere darf man sagen: Der hat Metall im Blut.
Düsseldorf. Mit Wetzel hat die IG Metall dem neuen Chef Berthold Huber einen Vize zur Seite gestellt, der ebenfalls als Pragmatiker gilt. Das macht sich an dem tarifpolitischen Alltag fest. Wetzel ist innerhalb der Gewerkschaft ein Vertreter der Linie, die bei Abschlüssen passgenaue Lösungen für die jeweilige wirtschaftliche Lage der Firma ausdrücklich gewünscht haben. Er hat zuletzt in NRW einen Pilotabschluss für die Metall-Branche durchgesetzt. Und vor allem hat er eines geschafft, wovon andere Gewerkschaftsführer nur träumen können: Er hat zumindest regional positive Mitgliederzahlen vorzuweisen. Wetzel hat damit aber seinen Höhepunkt erreicht: Er ist gerne Vize, ist aber keine Konkurrenz für Huber. Das war aber auch so gewollt.