Deutsche befürworten Helmpflicht für Radler
Doch viele Experten halten die Vorschrift für einen „zahnlosen Tiger“.
Berlin. Radhelm ja oder nein? Bei der von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) angedachten Helmpflicht für Fahrradfahrer gehen die Meinungen auseinander. Laut einer Umfrage des Instituts Emnid unterstützen mehr als zwei Drittel der Befragten die Überlegungen des Ministers. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) glaubt hingegen, dass mit einer gesetzlichen Helmpflicht schwere Fahrradunfälle nicht zu verhindern sind.
Ramsauer hatte vergangene Woche eine Radhelmpflicht in Aussicht gestellt, sollten nicht deutlich mehr Fahrradfahrer freiwillig zum Kopfschutz greifen. Nach Meinung des DVR bringt ein Gesetz aber nur etwas, wenn es auch tatsächlich befolgt wird. „Wenn alle Radfahrer einen Helm tragen würden, wäre das ein großer Sicherheitsgewinn. Meine Sorge ist aber, dass eine Helmpflicht als zahnloser Tiger daherkäme“, sagte Andreas Bergmeier vom DVR.
Er bezweifelt, dass eine gesetzliche Helmpflicht kontrolliert werden kann. „Deswegen gibt es in einigen anderen europäischen Nachbarstaaten eine Fahrradhelmpflicht, aber ganz klar mit der Maßgabe, wir sanktionieren nicht.“ Der DVR setze eher auf Überzeugung durch Aufklärung.
Der Umfrage zufolge zieht sich das mehrheitliche Ja zur Helmpflicht durch alle Bevölkerungsgruppen — außer bei den Schülern. Während sich 40 Prozent dieser Gruppe dafür aussprechen, wollen sich 47 Prozent nicht vorschreiben lassen, auf dem Rad einen Helm zu tragen.
Nach Daten des Statistischen Bundesamts kamen im vergangenen Jahr in Deutschland 381 Fahrradfahrer ums Leben. Im Jahr 2009 waren es 462.
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