Deutschland rückt im Welt-Mütter-Report vor

Berlin/Neu Delhi (dpa) - Die Lebenssituation von Müttern in Deutschland hat sich im weltweiten Vergleich weiter verbessert: Mittlerweile liegt Deutschland auf Rang 9 von 176 - nach Platz 12 im Vorjahr.

Ganz vorne landeten erneut Finnland, Schweden und Norwegen.

Auf den letzten zehn Rängen finden sich ausschließlich Länder südlich der Sahara. Das geht aus dem neuen Report zur weltweiten Situation von Müttern hervor, den die internationale Kinderrechtsorganisation Save the Children am Dienstag veröffentlichte.

„Pro Minute sterben zwei Babys“, beklagte Kathrin Wieland von Save the Children Deutschland. Zwar stürben nicht mehr 12 Millionen Null- bis Fünfjährigen weltweit wie noch 1990. Diese Zahl sei auf 6,9 Millionen gesunken. Fast die Hälfte dieser Todesfälle betreffe allerdings Neugeborene. Der Report berücksichtigt Müttergesundheit, Kindersterblichkeit, Schulbildung und Einkommen sowie der gesellschaftspolitische Status von Frauen.

98 Prozent aller Todesfälle bei Neugeborenen ereigneten sich in Entwicklungsländern. Indien nimmt den traurigen Spitzenplatz ein, dort sterben laut Report jedes Jahr mehr als 300 000 Babys innerhalb von 24 Stunden nach ihrer Geburt. Auch sterben nirgendwo auf der Welt mehr Frauen während der Schwangerschaft oder bei der Entbindung. Auf dem Subkontinent sei das Wirtschaftswachstum zwar beeindruckend, doch davon profitieren laut Bericht nicht alle Menschen gleichermaßen.

Im Verhältnis zur Bevölkerung des Landes schneiden allerdings bei der Säuglingssterblichkeit andere Länder noch schlechter ab. Während in Deutschland im Durchschnitt ein Neugeborenes von 1000 stirbt, sind es in Somalia 18 und im Kongo, Mali und Sierra Leone 17. In den entwickelten Ländern stehen die USA nicht gut da: Obwohl in den EU-Staaten mehr Kinder geboren werden als in den USA, sterben in Europa nur halb so viele in den Stunden nach der Geburt.