Drei Lottospieler teilen sich den Rekord-Jackpot - 15 Millionen Euro Gewinn für jeden richtigen Tippschein
Die Rekord-Gewinnsumme von 43 Millionen teilen sich drei Spieler. Ein Leser der "Bild"-Zeitung, ein Internet-Tipper sowie ein Spieler, der in Thüringen seine Kreuzchen gemacht hatte, landeten mit ihren Zahlen bei der Ziehung am Mittwochabend einen Volltreffer.
Stuttgart. Den mit 45 Millionen Euro größten Jackpot der deutschen Lotto-Geschichte teilen sich drei Spieler. Ein Leser der "Bild"-Zeitung, ein Internet-Tipper sowie ein Spieler, der in Thüringen seine Kreuzchen gemacht hatte, landeten mit ihren Zahlen bei der Ziehung am Mittwochabend einen Volltreffer, wie der Deutsche Lotto- und Totoblock am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Jeder von ihnen erhält 15 Millionen Euro. Damit steige die Zahl der Lotto-Millionäre in diesem Jahr auf 77.
Der Lotto-Gewinner aus Thüringen hatte sich bis zum Vormittag noch nicht bei der Lottogesellschaft gemeldet. Über den zweiten Glückspilz berichtete "Bild", der Inhaber oder die Inhaberin des von ihr verlosten Scheins sei verheiratet und habe Kinder. Als die Zeitung ihn oder sie über den Gewinn informiert habe, sei die betreffende Person gerade mit ihrem Ehepartner "von der Gymnastik nach Hause gekommen". Nähere Angaben machte die Zeitung nicht.
Ein Lotto-Sprecher sagte, dies solle die Anonymität der Gewinner wahren, "so lange es eben geht". Auf diese Weise könnten sich diese erst einmal "auf den neuen Lebensweg" einstellen. Auch der gewerbliche Internet-Vermittler "Tipp24", bei dem der dritte Neu-Millionär in Schleswig-Holstein seinen Tipp abgegeben hatte, werde keine weiteren persönlichen Daten herausgeben.
Neben den drei Jackpot-Königen konnten sich noch 21 weitere Lotto-Spieler aus zehn Bundesländern über einen "einfachen" Sechser freuen. Sie hatten die Zahlen 9, 10, 24, 28, 39 und 42 richtig angekreuzt, zum ganz großen Gewinn fehlte ihnen jedoch die passende Superzahl 3. Jeder von ihnen erhält nun eine gute Viertelmillion.
Zuvor hatte in zwölf aufeinanderfolgenden Ziehungen seit Ende Oktober kein Spieler die sechs Richtigen samt korrekter Superzahl getippt. Mit dem Jackpot stiegen im Laufe der Wochen auch die Spieleinsätze: Zuletzt erreichten sie mit 138 Millionen Euro den höchsten Stand, der je für eine Mittwochsziehung verzeichnet wurde.
Der Rekord-Jackpot hatte Millionen Menschen in Deutschland und auch in den Nachbarländern in einen Lotto-Rausch versetzt. Die Spieler setzten mehr Geld ein als je zuvor beim Mittwochslotto: 135 Millionen Euro, das bedeutete 60 Prozent mehr als am vorangegangenen Mittwoch. "Es wurden seit Sonntag mehr als 20 Millionen Spielscheine eingereicht", sagte Sprecher Sattler. Damit wurde der bisherige Rekordeinsatz von 96,7 Millionen Euro an einem Mittwoch aus dem Jahr 2004 deutlich übertroffen. An den 24 500 Annahmestellen drängten sich am Mittwochnachmittag die Glücksjäger. Je näher die Ziehung rückte, desto enger wurde es an den Tischen. Immerhin sprach einiges für diesen Tag, denn schließlich wurden die meisten deutschen Mega-Jackpots an einem Mittwoch geknackt. Doch mit dem Einsatz am Samstag kann der Mittwoch noch nicht mithalten: Zur Ziehung am vergangenen Wochenende setzten die Tipper mit 25 Millionen Tippscheinen 150 Millionen Euro ein. Im Schnitt lagen die Wetteinsätze im vergangenen Jahr am Samstag bei 67 Millionen Euro, am Mittwoch bei 29 Millionen Euro. "Es ist der Traum von finanzieller Unabhängigkeit. Er ist stärker als alle Wahrscheinlichkeitsrechnungen", erklärte Klaus Sattler, Sprecher der baden-württembergischen Lotto-Zentrale in Stuttgart, den Boom. Die geringe Chance auf den Gewinn des Jackpots schrecke anscheinend nur Wenige. Der Jackpot hatte sich über 13 Lottoziehungen angesammelt - noch nie in der deutschen Lotto-Geschichte ist der Jackpot in 13 aufeinanderfolgenden Ziehungen nicht geknackt worden. Auch vor der Bekanntgabe des Jackpot-Siegers standen schon die ersten Gewinner fest: Den Annahmestellen bescherte das Lotto-Fieber nach einem bisher mageren Jahr nun ein kräftiges Einnahmeplus. Mit den derzeit höheren Einnahmen könne das von Januar bis Oktober aufgelaufene Minus von acht Prozent ausgeglichen werden, sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes der Toto- und Lotto-Verkaufsstellen Deutschland, Hermann Teckenburg, am Mittwoch in Flensburg. Nach seinen Angaben erhalten die Stellen im Durchschnitt sechs Prozent des Spieleinsatzes als Provision. "Wir freuen uns, dass wir mit den erhöhten Provisionen die Kosten decken können, die im Laufe des Jahres entstanden sind. Wir brauchten das auch." Am Wochenende, als der Jackpot nicht geknackt wurde, hatten die Tipper insgesamt 151,5 Millionen Euro in Lotto-Scheine investiert. Der höchste Einsatz, den es in Deutschland je gab, wurde im September 1994 mit 177 Millionen Euro verzeichnet. Seit Ende Oktober hatte kein Spieler den Sechser mitsamt korrekter Superzahl gehabt. Damit hatte sich das Geld seit zwölf Ziehungen angesammelt.