Dritter im Bunde von Kauf und Verkauf ist der Kunstberater
Art Consultant Helge Achenbach beweist, was für ein florierendes Geschäft die Kunst-Projekt-Entwicklung geworden ist
Zwischen Künstler und Galeristen schiebt sich als "dritte Kraft" der Kunstberater. Der Prototyp eines Art Consultanten, wie es international heißt, ist der gelernte Sozialpädagoge Helge Achenbach (55) aus Düsseldorf. Er betreibt das Art Consulting im großen Stil, ist zugleich Immobilien- und Projekt-Entwickler, Verlags-Inhaber und Gastronom. Er bringt Banken, Versicherungen und Telekommunikationsfirmen bei, wie wichtig es ist, Kunst als Faktor ihrer "Corporate Culture" zu betrachten und in ihre Foyers und Konferenzräume zu hängen. Und da er sich gut auskennt, folgen die Chefs gern seinem Rat.
Die Vermittlungsgebühr richtet sich nach den Rabatten, die er von Galerien oder Künstlern erhält. Er fungiert etwa als oberster Berater der NRW-Bank, betreut deren Chef auf der Documenta, organisiert aber auch Wohltätigkeits-Auktionen, wo er selbst zuweilen einkauft.
Als Geschäftsführer der Sammlung Rheingold, die neben ihm aus den Brüdern Eugen, Michael, Klaus und Bernd Viehof (Ex-Allkauf-Handelskette), Hedda Imbrahm-Droege und dem Industriellen Axel Haas besteht, kauft er in Dutzend billiger. Die Werkblöcke werden untereinander aufgeteilt. Ist ihrer Meinung nach ein Künstler wie Jörg Sasse noch nicht ausgereizt, kaufen sie eine ganze Ausstellung, platzieren sie im Düsseldorfer Ehrenhof und spendieren den Katalog. Oder sie übernehmen die Vorfinanzierung der Bronze-Abgüsse bei Jörg Immendorff.
Sie haben kein Lager, sondern geben die Konvolute von Richter, Nauman, Paik, Penck, Polke, Förg, Gursky, Struth, Lüpertz etc. in Museen nach Köln, Düsseldorf oder Mönchengladbach - dann ersparen sie sich Lagerkosten und Erbschaftssteuer.