Siegfried Kauder: der Zweite
Zu den Medien pflegt der 56-jährige Schwarzwälder aber schon länger ein gestörtes Verhältnis.
Siegfried Kauder steht ständig im Schatten seines älteren Bruders Volker, dem Unions-Fraktionschef. In der Fraktion genießt er aber einen besseren Ruf: Er sei zuverlässig, hartnäckig und ehrgeizig, heißt es. Diese Qualitäten bringt der Jurist seit Frühjahr 2006 vor allem als Vorsitzender in den BND-Untersuchungsausschuss ein, und es wurmt ihn, dass dieser in der Sache kaum Fortschritte erzielt und andere Mitglieder offenbar nicht die Zuverlässigkeit an den Tag legen, die ihm nachgesagt wird. Das Ermittlungsverfahren, das er nun angestoßen hat, richte sich keineswegs gegen Journalisten, beteuerte er am Freitag, sondern gegen "undichte Stellen". Zu den Medien pflegt der 56-jährige Schwarzwälder aber schon länger ein gestörtes Verhältnis. Da er zu den neun Abgeordneten gehörte, die letztlich erfolglos gegen die Pflicht zur Veröffentlichung ihrer Nebeneinkünfte klagten, wurde gerade bei seinen Einnahmequellen kräftig recherchiert. So wurde publik, dass er neben seinem Mandat und dem Vorsitz im Untersuchungsausschuss noch Zeit für eine Anwaltskanzlei und verschiedene Dozenten-Tätigkeiten findet. In seinem Wahlkreis sorgte das für Unmut. stk