Eisbär-Baby: Strampeln, nuckeln, schlafen

Das Bären-Fieber steigt: Tausende schicken Namensvorschläge und gute Wünsche.

Nürnberg. "Es ist ein absolut ruhiges und braves Baby", schwärmt Tiergarten-Vizechef Helmut Mägdefrau. Schlafen, trinken, schlafen und wieder trinken - das Leben als Eisbärbaby ist aber auch nicht schwer. Zur Abwechslung ein wenig tapsen, strampeln, schreien und schon ist wieder ein Tag ’rum. Auch die zweite Nacht ohne seine Mutter hat die Kleine aus dem Nürnberger Tiergarten problemlos überstanden. Die Tiergartenleitung geht von einem stabilen Immunsystem aus, da das Junge dank der Muttermilch in den ersten Wochen gut versorgt wurde. Trotzdem gibt es noch ein Restrisiko. "Es könnte noch zu riskanten Infektionskrankheiten kommen", sagt Mägdefrau.

Selbst aus Japans Hauptstadt Tokio gibt es Anfragen von Journalisten

Deshalb wird alles für den Knirps getan. Eine Wärmelampe sorgt für konstante 30Grad, die Idealtemperatur für kleine Eisbären. Denn laut Tiergarten-Chef Dag Encke kommt es relativ häufig vor, dass sich Eisbärbabys überhitzen oder sogar - man höre und staune - erfrieren. Damit es nicht soweit kommt, wechseln sich vier Tierpfleger rund um die Uhr bei der Betreuung des Jungtiers ab, nehmen es in den Arm und knuddeln es. Der Tiergarten sucht sogar einen Spielgefährten für den 2000 Gramm schweren Bären. Dazu stehe man etwa mit dem Zoo in Moskau im Kontakt.

Sehen kann die Kleine seine Ersatzeltern jedoch noch nicht: Die Augen des knapp fünf Wochen alten Babys sind geschlossen. Nur langsam öffnet sich ein kleiner Spalt.