Grand Prix mit No Angels?

Wettsingen: Neben der Mädchenband treten noch vier Kandidaten im Vorentscheid an.

Hamburg. Die No Angels wollen für Deutschland den Grand Prix gewinnen: Die erfolgreichste deutsche Mädchenband geht als Favoritin in den Vorentscheid am 6. März in Hamburg. Die Sängerinnen, die Anfang 2007 nach vier Jahren Pause in die Charts und Konzerthallen zurückgekehrt waren, treten gegen vier Konkurrenten an.

In die Charts haben es auch die fünf Jungs von Cinema Bizarre mit dem Titel "Lovesongs" erstmals geschafft - eine Teenie-Band die wegen ihres Aussehens oft mit Tokio Hotel verglichen wird.

Auftreten wird auch das Quartett Marquess, dem im Sommer der Sprung in die ausländischen Hitparaden mit dem Song "Vayamos Compañeros" gelang. Frontsänger Sascha Pierro war bereits beim Vorentscheid 2003 dabei. Solokünstler Tommy Reeve (27) machte 2007 mit seiner Ballade "I’m Sorry" als Newcomer auf sich aufmerksam.

Lediglich Musicalsängerin Carolin Fortenbacher startet mit einem deutschsprachigen Lied. Die Tänzerin und Sängerin steht seit gut 20 Jahren auf der Bühne. Zuletzt spielte sie fünf Jahre lang in dem Abba-Musical "Mamma Mia!"

Dieses Kandidatenfeld hat Ralf Quibeldey, seit 2007 Leiter der Redaktion Talk und Unterhaltung beim NDR, mit seinen Kollegen und Vertretern der Musikindustrie zusammengestellt. Ihm kam es zum einen darauf an, "die Bandbreite der musikalischen Stile zu erhöhen: Ob rockig, poppig oder gefühlvoll - es soll für jeden Geschmack etwas dabei sein".

Zum zweiten wollte Quibeldey eingängige Songs, "bei denen die Leute das Radio lauter stellen würden", und Sänger mit Chart-Platzierungen. "Carolin Fortenbacher ist hier die berühmte Ausnahme, weil sie einen starken Titel singt, aber im vergangenen Jahr wegen ihres Musical-Engagements gar keine CD auf dem Markt haben konnte."

"Theoretisch konnte sich jeder bewerben", sagt Quibel- dey, "praktisch ist das aber nur Vollprofis zu empfehlen." Immerhin handele es sich um den größten Musikwettbewerb der Welt, und "wenn jemandem im Finale vor einer Milliarde Zuschauern die Stimme wegbricht, ist ihm nicht geholfen." Bei der Endauswahl habe man sich wie in den Jahren zuvor auf das Votum der Musikkonzerne verlassen. Es sei aber keineswegs so, dass jede Plattenfirma jedes Mal einen Schützling unterbringt: "Das wechselt".

Die ARD-Zuschauer entscheiden am 6. März per Telefon und SMS, wer den Vorentscheid - es moderiert erneut der Comedian Thomas Hermanns - gewinnt. Der Sieger vertritt Deutschland beim Finale des Eurovision Song Contest am 24. Mai in Belgrad.