Entflohener Sträfling auf Gefängnis-Dachboden entdeckt
Bochum (dpa) - Ein Schwerverbrecher hat im Bochumer Gefängnis die Gitterstäbe seiner Zelle durchgesägt, hat es aber nur bis auf den Dachboden der Justizvollzugsanstalt geschafft. Dort wurde er nach einigen Stunden entdeckt.
„Er hat es nie geschafft, die JVA zu verlassen“, sagte ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Justizministeriums am Montag. Ermittler reagierten erleichtert. Sie hatten ausdrücklich vor der Gefährlichkeit des Mannes gewarnt, der für den Tod von zwei Menschen verantwortlich sei. Der 50-Jährige sitzt seit knapp 30 Jahren fast ununterbrochen in Haft.
Bei der Frühstücksausgabe um 6.00 Uhr war der Mann nicht in seiner Zelle gewesen. Das Zellengitter war durchgesägt. Beamte suchten das weitläufige Gefängnisgelände in der Bochumer Innenstadt ab und setzten dabei auch einen Hubschrauber ein. Die Polizei hatte schon eine landesweite Fahndung eingeleitet, da spürten Gefängnisbeamte den als gefährlich eingestuften 50-Jährigen aus Viersen bei einer Durchsuchung auf. „Er hatte sich dort versteckt und ließ sich widerstandslos festnehmen“, erläuterte ein Polizeisprecher.
Mittelfristig soll er in der Sicherungsverwahrung untergebracht werden. „Nach seinen Raubtaten sind zwei Menschen verstorben“, sagte der Polizeisprecher. Der Mann sitzt unter anderem wegen schweren Raubes mit Todesfolge und sexueller Nötigung in Haft. Dafür war er zu lebenslanger Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden.