Festnahmen nach Milchpulver-Skandal in China

Peking/Berlin. Nach Skandalen um verseuchtes Milchpulver sind in China Dutzende Menschen festgenommen worden. Sechs Verdächtige wurden verhaftet, weil sie tonnenweise Pulver, das mit der Chemikalie Melamin verseucht war, vertrieben haben sollen, berichteten chinesische Medien am Samstag.

41 Menschen sollen ebenfalls in den Skandal verwickelt sein und sitzen fest.

Beschuldigt werden unter anderem Manager von Milchfabriken in der nordwestlichen Provinz Qinghai und in der Provinz Hebei, schrieb die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Einer der Manager soll 48 Tonnen des Pulvers vertrieben haben, das eigentlich nach dem großen Skandal vor zwei Jahren vernichtet worden sein sollte.

2008 war verseuchte Babymilch in China entdeckt worden. Mindestens sechs Säuglinge starben, rund 300 000 erkrankten. Bei Untersuchungen wurde festgestellt, dass viele Produkte mit Melamin belastet waren.

Die Industriechemikalie wurde beigemengt, um einen höheren Proteingehalt vorzutäuschen. Mehr als 20 Verantwortliche wurden angeklagt, zwei von ihnen hingerichtet. Seit 2008 hat es dennoch immer wieder neue Fälle Melamin-verseuchter Milchprodukte gegeben.