Firma bucht Hotel für zehn Jahre
Einziges Erste-Klasse-Haus ist jetzt für Touristen tabu.
Helgoland. Helgolands einziges Erste-Klasse-Hotel ist ausgebucht — für die nächsten zehn Jahre. Der Windparkbetreiber „WindMW“ hat sich eingemietet und will in den kommenden Jahren drei Offshore-Windparks in der Nordsee vor Helgoland errichten.
Was den Tourismusmanager anderer Kommunen Freudentränen in die Augen treiben würde, sorgt auf der Nordseeinsel für ein weinendes Auge. Denn jetzt fallen die 100 Betten weg, und „das Angebot war ein wichtiger Bestandteil der Vermarktung“, sagt Tourismusdirektor Klaus Furtmeier.
Das sieht Arne Weber von der Betreibergesellschaft des Hotels anders: „Die Helgoländer haben sich nie um uns bemüht.“ Das Haus sei nicht im aktuellen Gästeverzeichnis aufgeführt, im letztjährigen „nur“ an fünfter Stelle. Eine Positionierung, die die Betreiber des einzigen Design- und Luxushotels am Platze auf Dauer nicht hinnehmen wollten. Zudem sei das Angebot von WindMW „aus kaufmännischer Sicht eine einmalige Chance“.
Manager, Geschäftspartner und Angestellte des Windparkbetreibers werden auf der Insel auch einkaufen und vielleicht mit ihren Familien zum Urlaubmachen zurückkommen.
Und das sorgt bei Klaus Furtmeier denn auch für das lachende Auge. Dennoch fürchtet er ein schlechtes Image, wenn er in Zukunft Gästeanfragen abweisen muss.
Auch Weber liegt das Image der Insel am Herzen: Seine Mutter ist Helgoländerin, er hat Teile seiner Jugend auf dem Eiland verbracht. Sein Hotel sei jedoch offensichtlich nicht angenommen worden, und auch sein Plan, die vorgelagerte Insel „Düne“ durch Aufschüttungen wieder mit Helgoland zu verbinden, sei abgelehnt worden. Die Helgoländer sollten sich nun also nicht beschweren.