Flöhe: Nicht nur vom Haustier droht Gefahr

Insektenvernichtung: Neben Tropfen für Hund und Katze hilft nur der konsequente Einsatz des Staubsaugers

Wuppertal. Den meisten Menschen fängt es schon bei dem bloßen Gedanken daran an, auf dem Kopf zu kribbeln und zu jucken: Flöhe. Dabei ist der Befall mit diesen blutsaugenden Insekten keineswegs ein Zeichen mangelnder Hygiene. Zum einen sind diese Tiere nicht wählerisch, was die Art ihres Wirtes betrifft. Sie stechen auch Menschen. Zum anderen leben die Haustiere heute meist in engem Kontakt mit dem Menschen, und Teppichböden sowie beheizte Räume bieten ideale Vermehrungsbedingungen für Flöhe.

Insgesamt existieren über 2000 Arten. Weit verbreitet ist bei Hund und Katze der Katzenfloh, Ctenocephalides felis. In der Regel bringt ein Flohbiss zwei unangenehme Komplikationen mit sich: Zum einen sind in dem Speichel, den die Flöhe beim Blutsaugen absondern, Substanzen, auf die viele allergisch reagieren - sie leiden unter starkem Juckreiz. Das darauffolgende heftige Kratzen führt dann häufig zu bakteriellen Hautentzündungen. Zum anderen können Flöhe auch Bandwürmer übertragen.

Ein befruchtetes Flohweibchen legt im Laufe ihres Lebens bis zu 2000 Eier. Diese rieseln aus dem Fell des Tieres und verteilen sich gleichmäßig überall. Aus den Eiern entwickeln sich in mehreren Entwicklungsschritten wieder Flöhe. Einzelne Entwicklungsstadien können bis zu einem Jahr lang in Teppichritzen oder Sofaecken überleben. Oberstes Gebot bei der Flohbekämpfung ist deshalb die gleichzeitige Bekämpfung der erwachsenen Flöhe (diese stechen) und die der verschiedenen Entwicklungsstadien.

Die Wirkung und Nebenwirkung der zahllosen Sprays, Puder, oder Flohhalsbänder, die man im Supermarkt oder in der Apotheke freiverkäuflich bekommt, ist höchst umstritten. Deshalb empfiehlt es sich immer, zum Tierarzt zu gehen. In der Regel werden dort Tropfen verschrieben, die man den Tieren in den Nacken tropft. Danach sollte das Tier eine gewisse Zeit nicht angefasst werden, auch wenn die Präparate als ungiftig für Menschen gelten. Die Substanz verteilt sich im Tier und vergiftet neu stechende Flöhe. Die Wirkung hält zwischen drei und vier Wochen an.

Dem Flohbefall in der Wohnung kann man entweder durch einen Großangriff vom Kammerjäger Herr werden oder mit dem Staubsauger oder einem Dampfreiniger zu Leibe rücken. Bei starkem Befall empfiehlt es sich, Teppiche, Böden und Sofaritzen zweimal täglich abzusaugen. Bei schwerem Befall können sogenannte "Fogger" eingesetzt werden: Diese verteilen im ganzen Raum einen Wirkstoff, der die Larven an der Weiterentwicklung hindert.