Was tun mit so unendlich viel Holz?

Orkan-Folgen: Allein in NRW fällte „Kyrill“ mehr als 25 Millionen Bäume. Das Sauerland ist die vom Sturm am ärgsten betroffene Region Europas.

<strong>Bad Berleburg. Die Waldbesitzer in Nordrhein-Westfalen haben trotz der immensen Schäden vor allem in den Wäldern des Sauer- und Siegerlandes letztlich Glück im Unglück gehabt. "Wenn die Windgeschwindigkeiten noch zehn bis 15 Stundenkilometer höher gewesen wären, stünde kaum noch ein Baum", sagte der Chef der Landesforstverwaltung, Franz-Lambert Eisele, am Samstag in Bad Berleburg. Orkan "Kyrill" hatte vor zehn Tagen in der Region mit Böen von fast 140 Stundenkilometern große Teile des Waldes zu Boden gedrückt. Die Schäden für Waldbauern und Forstbetriebe schätzt der Deutsche Forstwirtschaftsrat auf eine Milliarde Euro. Einen Sturm mit so verheerenden Folgen für den Wald wie den Orkan "Kyrill" habe es in NRW seit Menschengedenken nicht gegeben. Zum Teil mehrere Hektar große Waldstücke liegen seit der Orkannacht am Boden. "Es fällt auf, dass alle Baumarten betroffen sind", sagte Eisele nach einem Rundflug über das Sauerland. Überall in den Wäldern sind einzelne Bäume entwurzelt worden. In einigen Bereichen sind ganze Bergkuppen abrasiert. Aus der Luft erinnern die Sturmflächen an ein riesenhaftes Mikado-Spiel.

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25 Millionen Bäume allein in NRW haben den Orkanböen nicht stand gehalten. Mit 80 Prozent dieser Schäden ist das Sauer- und Siegerland die in Europa am schlimmsten betroffene Region.

Sorgen macht den Experten der Transport der Holzmengen: "Wir bräuchten 1000 Holztransporter, die bis zum Jahresende drei Touren täglich fahren, um das Holz wegzubringen", rechnet Eisele vor. Während er kaum Probleme sieht genügend Forstleute in die Region zu bekommen, sei der Transport das Nadelöhr. Weil Lkw fehlen, wird auch über Transporte mit Bahn oder Schiffen nachgedacht.