Frachterunfall: Schiffe stauen sich bis Mainz

Weiter Probleme bei der Container-Bergung: Ob die Kapitäne schon am Freitag wieder fahren können, ist fraglich.
BILDER vom UNFALL und der BERGUNG

<strong>Köln. Auf dem Rhein bewegt sich noch nichts. Am Donnestagabend waren noch immer sieben Container im Wasser - und die Zeit drängt. Mittlerweile stauen sich rund 600 Schiffe vor der Sperrung im Kölner Süden. Seit der Havarie des Frachters "Excelsior" am Sonntag haben die Bergungsmannschaften 26 Container geborgen. "Realistisch gesehen, werden wir auch noch am Freitag auf dem Rhein arbeiten", sagte Ramon van der Maat von der Wasserschutzpolizei.

Die Bergungsarbeiten verzögerten sich am Donnerstag, weil die Strömung des Rheins sieben Container abtrieb. "Wir suchen mit Peilsendern und Hubschraubern", erklärt Klaus Nagelschmidt vom Schifffahrtsamt. Erst drei Container wurden bisher geortet.

Derweil stauen sich die Schiffe bis Mainz. In Koblenz warten mehr als 20, bei Lahnstein 17 Schiffe. Ein Herz für die festsitzenden Schiffer bewies gestern die Autofirma Toyota. Mitarbeiter brachten 200 Pakete mit Schokoriegeln, Obst, Bier, Wasser und ein Backgammon-Spiel. Das ist nur ein schwacher Trost. Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt befürchtet für die Reeder einen Gesamtschaden in Millionenhöhe. Zudem drohe ein enormer Imageschaden.

Ausflugsziel Hunderte Schaulustige besuchen derzeit die Unglücksstelle und beobachten die Bergungsarbeiten. Die "Excelsior" dümpelt nahe des Rheinufers beim Kölner Stadtteil Zündorf.

Gutachter Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat einen Gutachter eingesetzt. Er soll entscheiden, ob das havarierte Frachtschiff in der Werft oder vor Anker liegend inspiziert wird.

Riss im Rumpf Das Containerschiff hatte am Sonntag Schlagseite bekommen. Ursache war mutmaßlich ein Riss im Rumpf.