Frank Elstner: „Ich bin ein tierlieber Mensch“
Interview: Frank Elstner erklärt, warum er kein Fleisch isst und die Dschungelshow gar nicht so schlimm findet.
Hamburg. Die erste Ausgabe von Frank Elstners Show "Das unglaubliche Quiz der Tiere" im November war in der Punktevergabe ein bisschen unübersichtlich, aber insgesamt ziemlich spaßig. Elstners ungewohnt lockere Moderation und die zahlreichen Tiere im Studio brachten der ARD 8,4 Millionen Zuschauer. Kein Wunder, dass das Ratespiel rund ums Thema Tier jetzt fortgesetzt wird: Donnerstag um 20.15 Uhr läuft die erste von vier für 2008 geplanten Ausgaben der Show für die ARD-Fernsehlotterie.
Herr Elstner, die Atmosphäre in der ersten Sendung war auffällig locker. Lag das nur an den Tieren?
Elstner: Der Pelikan war schon fantastisch. Ich wusste gar nicht, dass das so witzige Vögel sind. Das hat den Zuschauern so großen Spaß gemacht, dass ich ihn unbedingt in der nächsten Sendung wieder haben will. Ich hoffe, dass er Zeit hat, sein Herrchen ist nämlich viel beschäftigt. Möglicherweise lag es auch daran, das ich endlich mal in eine Sendung gehen kann, in der ich mich nur aufs Moderieren konzentriere und mir keine Sorgen machen muss, ob ich auch als Produzent in diesem Moment das Richtige mache. Das Konzept kommt ja aus Günther Jauchs Firma "I & U", die mal wieder den richtigen Riecher hatte. Ich kenne ihn sehr gut und habe blindes Vertrauen zu seinem Team.
Sind Sie aus lauter Tierliebe auch Vegetarier?
Elstner: Ich habe einfach vor 15Jahren aufgehört, Fleisch zu essen, das hatte mit Tierliebe weniger zu tun. Aber ich bin natürlich ein tierlieber Mensch. Ich bin Vater von fünf Kindern und habe schon allein wegen ihrer Sozialisierung immer darauf geachtet, Haustiere zu haben. Zwei Mädchen leben noch daheim, sie sind zehn und 15Jahre alt, und wir haben zwei Hunde, zwei Wellensittiche und einen Hasen.
Sie moderieren für die ARD neben dem Tierquiz auch "Die große Show der Naturwunder" und "Verstehen Sie Spaß?", außerdem haben Sie mit "Menschen der Woche" eine Talkshow im SWR-Fernsehen. Wird Ihnen das nicht manchmal zu viel? Ihr Kollege Johannes B. Kerner etwa will jetzt kürzer treten und seine Sendung "Kerner kocht" aufgeben.
Elstner: Der macht ja nun wirklich wesentlich mehr als ich. Ich bin zeitlich nicht so ausgereizt und habe da keine Probleme. Wenn irgendwo die Zuschauer wegbleiben, dann bin ich der letzte, der sich aufdrängt. Aber solange das alles so fantastisch funktioniert, wäre ich ja doof, wenn ich es nicht machen würde.
Tiere spielen in gewisser Hinsicht ja auch in der umstrittenen RTL-Dschungelshow eine Rolle. Beunruhigt es Sie, dass so etwas beim jüngeren Publikum besser ankommt als familientaugliche Shows wie "Wetten, dass?", das Sie einst erfunden haben?
Elstner: "Wetten, das?" hat bei der letzten Ausgabe ja immer noch weit über zehn Millionen Zuschauer gehabt, vier Millionen mehr als die Dschungelshow. Die war außerdem eine aktuelle Sendung, über die tagelang berichtet wurde wie über keine andere und die Frau Zietlow und Herr Bach auch erstklassig moderiert haben. Dass der Zuschauer da neugierig wird, ist doch selbstverständlich. Wenn die Dschungelshow so wie "Wetten, dass?" 25 Jahre lang laufen würde, gäbe es da auch Ermüdungserscheinungen.
Also alles halb so wild?
Persönlich Tim Maria Franz Elstner wurde am 19. April 1942 im österreichischen Linz geboren. Er ist in vierter Ehe verheiratet, Vater von insgesamt fünf Kindern und lebt in Baden-Baden.
Beruflich Fürs Fernsehen moderierte Frank Elstner u. a. "Die Montagsmaler" und "Nase vorn". In die Annalen der TV-Geschichte schrieb er sich ein, als er vor 27 Jahren "Wetten, dass?" fürs ZDF erfand.