Franz Müntefering: Der Kämpfer
Franz Müntefering, SPD-Chef, gilt als unermüdlicher Wahlkämpfer. Persönlich war er dabei auch früher schon harten Belastungsproben ausgesetzt. So musste er in der Endphase des Bundestagswahlkampfes 2005 nach einem Schwächeanfall im Saarland mehrere Auftritte absagen.
Nach der Flugzeug-Notlandung am Montag in Stuttgart fuhr er unmittelbar zu einer Wahlkampfkundgebung mit Bieranstich weiter.
"Wahlkampf machen - das können wir" ist einer der vielen prägnanten Lieblingssätze von "Münte". Seit 1966 ist der gebürtige Sauerländer und Katholik SPD-Mitglied. Dabei hat der 69-Jährige erst spät die bundespolitische Bühne betreten.
Mit 50 habe ihn kaum einer gekannt - auch wenn er damals schon im Bundestag gesessen habe, sagt Müntefering über sich selbst. Doch seither hat der gelernte Industriekaufmann eine turbulente Karriere hingelegt: Bundesgeschäftsführer, Verkehrs- und Arbeitsminister, Parteivorsitz.
Im November 2007 verließ er das Bundeskabinett, um sich um seine krebskranke Frau Ankepetra zu kümmern. Nach deren Tod meldete sich Müntefering im August 2008 zurück und wurde Nachfolger des gescheiterten Parteichefs Kurt Beck.