Friedrich Merz: Der Kandidat
Der ehemalige Hoffnungsträger der CDU ist als neuer EU-Kommissar im Gespräch.
Friedrich Merz galt einst als einer der Hoffnungsträger der CDU, unterlag dann Angela Merkel im Machtkampf um den Fraktionsvorsitz. Jetzt ist er plötzlich wieder im Gespräch - als neuer EU-Kommissar. 1955 im sauerländischen Brilon geboren, studierte Merz Rechtswissenschaft, wurde erst Richter, dann Rechtsanwalt.
Seine politische Laufbahn begann er 1989 mit seiner Wahl ins EU-Parlament. 1994 zog er für den Hochsauerland-Wahlkreis in den Bundestag ein. Vier Jahre später verteidigte er sein Direktmandat und begann den Aufstieg in der Partei-Hierarchie.
In der CDU hat sich Merz stets als "Wertkonservativer" positioniert. Er ist Urheber des umstrittenen Begriffs von der "deutschen Leitkultur", mit dem er die Ausländerpolitik der CDU auf ein Nein zur Zuwanderung festschreiben wollte. Im Oktober 2003 präsentierte er die Eckpunkte eines Steuerkonzepts, das mit drei Stufen auf einem Bierdeckel erklärbar sein sollte.
Zu diesem Zeitpunkt aber war Merz bereits im Machtkampf mit Angela Merkel um den Fraktionsvorsitz unterlegen. Wegen dieser Niederlage zog er sich aus der Politik zurück und trat in eine renommierte internationale Anwaltskanzlei ein.
