Noch einmal Samba für Löw: „Außergewöhnliches geleistet“

Baden-Baden (dpa) - Beim Auftritt einer Samba-Truppe reckte auch Joachim Löw seine Arme in die Höhe. Zum Abschluss der Verleihung des Deutschen Medienpreises in Baden-Baden kostete der Bundestrainer noch einmal das weltmeisterliche Gefühl vom Triumph in Brasilien aus.

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„Er erhält alle Preise zu Recht“, sagte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Wolfgang Niersbach, nach der Ehrung Löws, für den am Freitagabend noch mal die Sängerin Bê Ignacio für südamerikanisches Flair sorgte.

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Für den Schwarzwälder, der auch Fragen von Schülern aus dem Publikum gewohnt lässig beantwortete, ging damit ein Ehrungs-Marathon zu Ende. Ein unvergessliches Jahr hatte ihm unter anderem den Titel als Welttrainer und das Silberne Lorbeerblatt eingebracht.

Die Lobhudeleien hingegen nahmen an diesem Abend für Löw, der von seiner Frau Daniela ins Kongresshaus begleitet wurde, schier kein Ende. Bei kanadischem Hummer, Risotto vom Carnaroli-Reis oder Wachteln an Bratapfel-Creme geizten die Prominenten um TV-Star Thomas Gottschalk oder Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) nicht mit warmen Worten für den 54-Jährigen.

„Es gelingt ihm, Distanz zu wahren, ohne dass wir Journalisten sauer werden. Hut ab, er hat alles richtig gemacht“, würdigte Fußball-Kommentator Marcel Reif. „Die Auszeichnung ist sehr verdient. Er ist er selbst geblieben. Er ist ein offener, fairer, guter Mensch“, sagte der frühere Top-Referee Urs Meier.

Besondere Glückwünsche bekam Löw von Weggefährten aus Brasilien. „Auch dieser Preis ist absolut verdient“, zollte ihm Philipp Lahm per Video-Botschaft Respekt. „Es war eine traumhafte Zusammenarbeit“, resümierte Lahm. Nach dem WM-Triumph trat der Verteidiger des FC Bayern München zurück.

Weltumsegler Mike Horn, den Löw während der WM für eine Teambuilding-Maßnahme eingeladen hatte, lobte die Beharrlichkeit von Deutschlands ranghöchstem Trainer. „Auch gewöhnliche Menschen können Außergewöhnliches leisten. Joachim Löw ist die gewöhnliche Person, die Geschichte schreiben konnte, indem sie Außergewöhnliches geleistet hat“, erklärte Horn.

Löw verhehlte seine Freude über diese vom Medienunternehmer Karlheinz Kögel ins Leben gerufene Auszeichnung keineswegs. „Ich bin sehr, sehr stolz“, sagte er mit Blick auf vorherige Preisträger wie etwa Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die ins „Weltgeschehen“ eingegriffen hätten. „Ein Moment für die Ewigkeit ist vor allem das Verdienst des Bundestrainers der Fußball-Nationalmannschaft, Joachim Löw“, erinnerte Kögel an das magische Turnier in Brasilien.

Mit traumhaften Momenten soll aber noch lange nicht Schluss sein. „Dieser Preis ist kein Abschluss, sondern Ansporn“, sagte Löw. „Mit meinem Trainer-Team habe ich noch viele Ziele. Ich sehe diesen Preis als positives Zwischenfazit auf einem Weg, der noch nicht zu Ende ist.“ Der Samba darf verklingen, doch 2016 wartet schon als nächster Fußball-Höhepunkt die EM in Frankreich.