SAP-Gründer Plattner verschenkt Milliarden
New York (dpa) - SAP-Mitbegründer Hasso Plattner will mindestens die Hälfte seines Milliardenvermögens verschenken. Das ist zumindest das Aufnahmekriterium für die Spendeninitiative „The Giving Pledge“ von Warren Buffett und Bill Gates.
Die Aktion, zu deutsch „Das Spendenversprechen“, gab Plattner am Dienstag in New York als ersten Deutschen im exklusiven Club der Superspender bekannt.
Plattners Geld wird wohl vor allem in seine eigenen Initiative fließen. „Vor mehr als 20 Jahren habe ich eine Stiftung ins Leben gerufen, die sich auf Bildung und globale Gesundheitsprobleme konzentriert“, sagte Plattner laut „The Giving Pledge“. „Es ist eine enorme Belohnung, wenn man die Wirkung sieht, die eine Spende haben kann.“
SAP aus Walldorf in Baden-Württemberg ist ein führender Hersteller von Unternehmenssoftware mit einem Jahresumsatz von 16,22 Milliarden Euro. Zu den mehr als 232 000 Kunden weltweit gehören Unternehmen aus nahezu allen Branchen. Der Konzern hat gut 65 000 Mitarbeiter.
Er habe das Privileg gehabt, praktisch kostenlos an der Karlsruher Universität als einer der besten technischen Hochschulen Deutschlands zu studieren. „Ohne Frage war das das Fundament meines persönlichen Erfolgs.“ Er fühle sich zwar seinem Unternehmen verpflichtet, „aber ich möchte auch der Gesellschaft etwas zurückgeben, die meine Ausbildung möglich gemacht hat. Die Stiftung ist eine Möglichkeit, beides zu tun.“
Plattner ist seit Mai 2003 Chef des SAP-Aufsichtsrats. Damals wurde er Nachfolger von Dietmar Hopp. Plattner ist schon seit Jahren als Mäzen aktiv und engagiert sich mit seinem Geld in vielfältiger Weise: Vom Kampf gegen Aids bis hin zur Förderung junger IT-Talente.
Das Wirtschaftsmagazin „Forbes“ schätzt das Vermögen des 69-Jährigen auf 7,2 Milliarden Dollar (5,4 Milliarden Euro). Damit wäre er demnach der neuntreichste Mensch in Deutschland und weltweit die Nummer 127. Auf Nummer 2 und 3 der legendären „Forbes“-Liste stehen seit Jahren Buffett und Gates. Die beiden hatten vor knapp drei Jahren ihre Initiative gegründet und seitdem mehr als 100 Milliardäre überredet, mindestens die Hälfte ihres Vermögens zu spenden. Fast alle kommen aber aus den USA. Noch im Januar hatte Gates gesagt, er hoffe auch auf deutsche Beteiligung.